+++ SPECIAL +++ ALLE INFOS ZUM DERBY +++

Es war DAS Spitzenspiel der ersten Kreisklasse, Staffel III Warnow schlechthin. Der ungeschlagene Spitzenreiter FSV Dummerstorf 47 II traf am vergangenen Sonntag bei bestem Fußballwetter auf den BSV Kessin, bis dato ebenfalls ohne Punktverlust und mit einem Spiel weniger Tabellenzweiter. Die Partie warf schon Wochen vor dem Start seine Schatten voraus, in Foren wurde das Spiel kontrovers thematisiert, in den Medien war das Derby omnipräsent. Vorfreude hin oder her: Was zählt, ist letztendlich immer auf'm Platz.
Und eben dieser beschäftigte die Kessiner Verantwortlichen schon seit den heißen Sommermonaten. Von der Sonne, Maulwürfen und Wühlmäusen geschunden, wurde der Bandelstorfer Acker leider seinem schlechten Ruf mehr als gerecht. In vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitstunden wurde das Feld allerdings gewalzt, Löcher gestopft – gegen die Sportsfreunde aus Behren-Lübchin wurde das Geläuf sogar geschont. Irgendwie passte der Rasen dann so auch ins herbstlich bunte Bild: sattes Grün auf der zur Straße gerichteten Seite, sandige Abschnitte jenseits des Mittelkreises. Für Schiedsrichter Christian Holz allerdings kein Hindernis, das Match pünktlich anzupfeifen.
Beide Teams liefen dabei in nahezu Bestbesetzung auf. Kessin stellte einen 17-Mann-Kader, aus der Stammelf musste einzig auf Felix Birkner verzichtet werden. Der FSV um Kapitän Remo Deffge verstärkte sich punktuell aus der ersten Mannschaft und betrat wie der Gegner hochmotiviert die über den Vormittag verteilt von ca. 100 Schlachtenbummlern, Funktionären und Sportlern besuchte Arena.

Nach erstem Beschnuppern kommt Dummerstorf in Minute neun zum ersten Eckstoß. Der anschließende Kessiner Konter über Dirk Redlich wird abgefangen, der FSV kommt zum ersten Schuss des Spiels. Auch in den folgenden Szenen der Anfangsminuten investieren die Gäste mehr, doch auch der zweite Torabschluss ist zu schwach und unplatziert (15.). Die Jungs in Gelb-Schwarz bleiben aber am Drücker und kommen aus ruhigem Aufbauspiel ein ums andere mal zu Möglichkeiten. Der BSV hingegen präsentiert sich zunächst nervös und agiert überhastet. Auch Rückhalt Felix Pleban kann zunächst nicht die nötige Ruhe ausstrahlen, verschätzt einen aufsetzenden Ball und klärt nur zur Ecke (17.). Aus dieser kann Dummerstorfs Zweite aber ebenso wenig Kapital schlagen, wie aus zwei weiteren in der 26. Minuten.
Auf der Gegenseite kommen dann auch die Hausherren zu ersten Einschussmöglichkeiten. Nach Zusammenspiel von Patrick Guth und Max Klingenberg kommt Kay Stempnakowski gegen den heraus geeilten Keeper nur zu einem Pressschlag, der Nachschuss von Dirk Redlich ist dann zu hoch platziert (27.). Einen halbhohen Ball nach genialer Spieleröffnung durch Patrick Guth verpasst Kay Stempnakowski freistehend denkbar knapp (33.). Eine Minute zuvor kommen die 47er zur bis dato besten Chance. Lars Illige klärt bei einem Abwehrversuch das Spielgerät zu zentral, der anschließende Schuss schrammt nur knapp am Kasten vorbei.
Die Führung für den Tabellenführer fällt wie aus dem Lehrbuch: Zunächst stark über die rechte Außenbahn durchgesetzt landet das Leder per flacher Hereingabe im Kessiner Fünfer, Felix Pleban hat gegen Toni Buckentin keine Abwehrmöglichkeit. Das 0:1 ist zu diesem Zeitpunkt hoch verdient, obgleich auch der BSV Kessin nach Anlaufschwierigkeiten in einer inzwischen recht ruppigen aber nicht unfairen Partie im Spiel ist und gegen hält. So sehen die Zuschauer vor dem Seitenwechsel noch zwei Offensivaktionen der Bandelstorfer. Kay Stempnakowski versucht es in Minute 36. per Heber, sein Kunstschuss ist aber zu unplatziert. Einen Freistoß von Patrick Guth entschärft Dummerstorfs Nummer 1 in letzter Sekunde vor dem eingelaufenen und einschussbereiten Mirko Tausch (37.).

Die beherzte Halbzeitansprache von Vereinsurgestein Thomas Guth scheint schnell zu fruchten. Mit der ersten Möglichkeit im zweiten Abschnitt gelingt dem BSV Kessin der Ausgleich. Mirko Tausch steckt den Ball zentral auf Kay Stempnakowski. Kessins nominell einzige Spitze kann per geschickter Körperdrehung Dummerstorfs Abwehrverbund aushebeln und ins lange Eck einschieben (48.). Eine Zeigerumdrehung später muss Christian Holz erneut zum Kugelschreiber greifen. Nico Hähnel steigt gegen seinen Gegenspieler zu hart ein und sieht zurecht den gelben Karton.
Davon ab gelingt dem Tabellenzweiten der Zugriff zum Spiel jetzt immer besser, die kämpferische Einstellung stimmt, die Spielanteile kippen zugunsten der Blau-Weißen. Und auch die offensiven Nadelstiche sitzen: Nach Befreiungsschlag aus der Defensivreihe setzt Kay Stempnakowski gegen drei Dummerstorfer nach, dessen Torwart Kessins Spielführer anschießt und Glück hat, dass der Ball nicht in den Maschen landet (51.). Hinter sich greifen muss er neun Minuten später. Kessins Capitano setzt sich zentral durch, sucht aber nicht das 1-gegen-1, sondern bedient mit Übersicht den mitgelaufenen Max Klingenberg, der zum 2:1 nur noch einschieben muss. Kurz darauf zieht der FSV bereits seinen letzten Wechsel. Nachdem in der Pause bereits zwei mal umgestellt wurde, erfolgt der letzte Wechsel verletzungsbedingt (64.).
Die Schlussphase entwickelt sich zu einem regelrechen Fußballkrimi. Kay Stempnakowski zieht erneut beherzt ab, Ertrag ist aber nur ein Eckball (66.). Auf der Gegenseite entschärft Felix Pleban einen satten Schuss im Flug per Faust (70.). Danach taucht Dirk Redlich zwei mal gefährlich vor Dummerstorfs Kasten auf. Bei seiner Möglichkeit in Minute 77 ist er nach öffnendem Pass überraschend durch und sucht den Abschluss zu früh, einen Freistoß kurz darauf setzt er drüber. Und wie so oft recht sich das Auslassen von Torchancen im weiteren Spielverlauf. Nur eine Minute später findet der FSV die Lücke in des Gegners Abwehr, Felix Pleban ist aber zunächst noch per Fußabwehr dazwischen. Da Sebastian Tews allerdings im Strafraum unglücklich von hinten gegen den Gegenspieler agiert, ruht der Ball nach Pfiff des Unparteiischen auf dem Elfmeterpunkt – den Strafstoß verwandelt Ron Neumann eiskalt (78.).
Kessin gelingt es in den letzten Minuten nicht mehr, sich von der eigenen Schockstarre zu lösen, der FSV zieht die Begegnung erneut an sich. Einen Freistoß kann Sebastian Tews noch zur Ecke klären (83.). Drei Minute später erzwingen die Gäste begünstigt durch einen Patzer von Felix Pleban allerdings den Siegtreffer. Kessins Nummer 1 lässt einen haltbaren Ball prallen, Roland Riske staubt mit seinem ersten Saisontreffer ab.

BSV Kessin – FSV Dummerstorf 47 II 2:3 (0:1)
Zuschauer ca. 80
Schiedsrichter Christian Holz
Aufstellung F. Pleban – N. Hähnel, L. Illige, F. Bauer, S. Tews (89. E. Dittmann) – M. Tausch (88. R. Stempnakowski), T. Hutfilz, P. Guth, D. Redlich, M. Klingenberg – K. Stempnakowski
Reserve R. Stempnakowski, D. Lepinat, E. Dittmann, S. Trinks, F. Zorn
Tore 0:1 T. Buckentin (35.), 1:1 K. Stempnakowski (48.), 2:1 M. Klingenberg (60.), 2:2 R. Neumann (78. FE), 2:3 R. Riske (85.)
Karten Gelb N. Hähnel (49. Foulspiel), Gelb R. Stempnakowski (89. Foulspiel)

 

Stimmen zum Spiel

FSV Dummerstorf 1947 e.V. (Facebook-Fanpage):
"Unsere 2. Mannschaft schlägt den BSV im Derby und bleibt ungeschlagener Tabellenführer !!!"

Johnny (ostsee-fussball.de):
"Kurz gesagt: geiles Derby!! Nach Führung und Rückstand, kurz vor Schluss doch noch gewonnen."

Mirko Tausch:
"Ja, glücklich gewonnen hat der FSV. Mit einer Punkteteilung wären wohl auch alle zufrieden gewesen. Aber sonst war es schon ein geiles Spiel, in dem beide Mannschaften sich nichts geschenkt haben."

Kay Stempnakowski:
"Wenig Worte!! Erste Hälfte nur Dummerstorf mit ein, zwei Nadelstichen von Kessin. Zweite Hälfte ein geiles Derby mit allem, was ein Fußballspiel braucht. Für Zuschauer, Gewinner und Verlierer war es ein gelungenes Spiel, wobei wir sehnsüchtig auf Wiederholung hoffen. Danke an den FSV für diesen geilen Tag."
 

  Saisonstatistik
2 Platzierung 1
15 Punktzahl 21
21:5 Torverhältnis 21:6
+16 Tordifferenz +15
Kay Stempnakowski (11 Treffer) Top-Torschütze Toni Buckentin (5 Treffer)
6 Gespielte Spiele 7
5 Siege 7
0 Unentschieden 0
1 Niederlagen 0
3 Gelbe Karte 4
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

Der direkte Vergleich

Datum Heim Gast Ergebnis
So, 07.09.2008 BSV Kessin FSV Dummerstorf 47 II 1:12
So, 06.10.2013 BSV Kessin FSV Dummerstorf 47 II 2:3
So, 04.05.2014 FSV Dummerstorf 47 II BSV Kessin DIE REVANCHE!

Eure Meinung

Was sagt ihr zum Derby? Geht der Sieg für den FSV in Ordnung? Gelingt dem BSV die passende Antwort im Rückspiel? Wie habt ihr das Spiel vom Platz oder der Seitenlinie erlebt? Hinterlasst gerne ein paar Worte im Kommentar-Bereich.

Nachgereicht: Charaktertest bestanden

Bevor es an die Aufarbeitung des Heimspiels gegen Dummerstorf geht, blicken wir noch kurz zurück auf den 6. Spieltag. Eine Woche vor dem Derby hatte der BSV Kessin die Aufgabe Lalendorf vor der Brust. Auf dem Papier sah zunächst alles nach klarer Aufteilung hinsichtlich der Favoritenrolle aus. Sorgenfalten bereiteten Kessins Funktionären allerdings die sich abzeichnende sehr dünne Personaldecke – bis wenige Stunden vor Anpfiff stand nicht final fest, ob man auswärts überhaupt mit elf Mann antreten könne. Mit Daniel Conrad, Dirk Redlich, Lars Illige, Nico Hähnel, Sebastian Tews und Stephan Frömel fehlten ganze sechs Stammspieler. Weiterhin mussten Mirko Tausch und Thomas Guth unter anderem auf David Krosky, Falco Zorn und Neuzugang Tobias Schulz verzichten. Im aus der Not heraus geborenen Aufgebot beackerte dann so z.B. Hannes Kieseler (nach Monaten ohne Spielpraxis im ersten Saisonspiel 2013/14) beherzt die linke Außenbahn. Daniel Lepinat gab sein Debüt als defensiver Sechser, Max Klingenberg ging trotz Zahn-OP am Vortag über 90 Minuten. Letztgenannter schwor vor dem Anpfiff das Team im Kabinentrakt musikalisch ein – die Stimmung in der Truppe kippe von zweifelnd zu zuversichtlich.

Der Start gelingt des Gästen auch direkt nach Maß. Nach Ecken von Max Klingenberg kommen Felix Birkner (6.) und Hannes Kieseler (7. per Kopf) zum Abschluss. Die Führung geht erneut vom rechten Läufer aus. Ein Einwurf von Max Klingenberg erreicht Kay Stempnakowski, der für Patrick Guth und dessen dritten Saisontreffer auflegt (8.). Der Ausgleich gelingt der KSG allerdings innerhalb von fünf Minuten. Nach einem ersten Schuss in Minute zehn, weit am Kasten vorbei, wuchtet Martin Stridde nach Eckball das Leder unhaltbar per Kopf in die Maschen (13.). In der Folge entwickelt sich eine abwechslungsreiche und unterhaltsame Partie. Nach Freistoß der Gastgeber fischt Felix Pleban des Spielgerät sensationell aus dem Eck. Abgesehen von einem weiteren Freistoß (23.) sind Lalendorfs Angriffsbemühungen im ersten Abschnitt allerdings rar gesät, das Chancenplus verbucht Kessin. So geben unter anderem Mirko Tausch (20.), Hannes Kieseler nach Zuspiel von Patrick Guth (24.) und Kay Stempnakowski nach butterweicher Flanke von Daniel Lepinat Visitenkarten vor dem Tor der Kommunalen Sportgemeinschaft ab, letztgenannte Möglichkeit schrammt denkbar knapp am Gehäuse vorbei (27.). Die abschließenden Aktionen vor dem Seitenwechsel gehen erneut vom BSV-Spielführer aus. Patrick Guth bringt die Kirsche per Fallrückzieher gefährlich vors Tor, Kay Stempnakowski fehlt per Abstauber aber wie beim Versuch nach Einwurf von Enrico Dittmann vier Minuten später das letzte Quäntchen Glück zur erneuten Führung.

Der zweite Spielabschnitt beginnt ereignisarm. Erst in Minute 60 kommen die Hausherren zum Abschluss, das Runde landet aber knapp neben dem Pfosten. Eine Zeigerumdrehung später besorgt Kay Stempnakowski nach sehenswertem Flankenball von Patrick Guth das 2:1 aus Kessiner Sicht. Im Anschluss verlagert sich das Spielgeschehen ins Mittelfeld. Der BSV Kessin versucht aus der Verteidigung heraus das Spiel sicher aufzubauen, Lalendorf/Wattmannshagen zeigt Zähne und drückt mit zunehmender Spielzeit auf den Ausgleich. Möglichkeiten, den Deckel drauf zu machen verpasst Kessins Kapitän Kay Stempnakowski (75. nach Pass von Felix Birkner, 86. Kopfball nach Ecke von Max Klingenberg). Doch auch Lalendorfs Zweite kann Möglichkeiten infolge ruhender Bälle oder aus dem Spiel nach Tempogegenstößen nicht nutzen, die Abwehr der Blau-Weißen hält den Dreier bis zum Abpfiff. Das Team belohnt sich damit dank Kampf und Leidenschaft über 90 Minuten, tollem Zusammenhalt und riesen Teamgefüge über Nacht erstmals mit Tabellenplatz eins, bevor Dummerstorf einen Tag später den begehrten Aufstiegsplatz zurück erobern kann.

KSG Lalendorf/Wattmannshagen II – BSV Kessin 1:2 (1:1)
Aufstellung F. Pleban – F. Birkner, F. Bauer, T. Hutfilz, E. Dittmann – D. Lepinat, M. Tausch, H. Kieseler (64. S. Trinks), P. Guth, M. Klingenberg – K. Stempnakowski
Reserve S. Trinks
Tore 0:1 P. Guth (8.), 1:1 M. Stridde (13.), 1:2 K. Stempnakowski (61.)
Karten

 

Siegesserie ausgebaut – Kessin nun Tabellenzweiter

Der BSV nimmt weiter Fahrt auf. Nach durchwachsener Saisonvorbereitung mit nur einem Sieg und drei Niederlagen, sowie dem klaren Aus in der ersten Pokalrunde, verläuft der Ligabetrieb bisher voll und ganz nach Maß. Mit dem vierten Dreier in der vierten Partie klettert der BSV Kessin mit einem Spiel weniger als die direkte Konkurrenz auf den zweiten Tabellenplatz.

Entgegen der ursprünglichen Ansetzung treten die Bandelstorfer als Gastteam auf – aufgrund der Unbespielbarkeit des Kessiner Ackers rollt der Ball in Behren-Lübchin. Das Heimrecht steht dem BSV damit beim Rückspiel am 13.04.2014 zu. Personell tut sich einiges im Vergleich zur Vorwoche. Beide Außenbahnen werden neu besetzt, Felix Pleban kehrt zurück ins Tor. Der Start gelingt den Blau-Weißen auch in dieser Konstellation optimal. Bereits in der ersten Spielminute gelingt Goalgetter Kay Stempnakowski die Führung. Dirk Redlich setzt sich dabei nach Zuspiel von Patrick Guth zunächst auf der linken Außenbahn durch. Seine Hereingabe vollendet Kessins Spielführer zum inzwischen neunten Saisontreffer – der Capitano führt damit die Torschützenliste der Liga an. Die nächste Möglichkeit der Gäste verpasst Youngster Max Klingenberg knapp, da er Dirk Redlichs mustergültige Flanke in den Sechszehner nicht mehr erreicht (13.). Kessin diktiert in Folge mit ruhigem Aufbau das Spiel gegen verunsicherte Gastgeber, die Vorentscheidung gelingt dann verdient innerhalb von nur vier Minuten. Den Flankenball von Tom Hutfilz erreicht Kay Stempnakowski per Kopf nicht, Sturmpartner Patrick Guth kann das Spielgerät allerdings unter Kontrolle bringen und zum 2:0 aus Kessiner Sicht einnetzen (23.). Zum Zungeschnalzen fällt kurz darauf das Tor zum 0:3 Endstand. Tobias Schulz, mit guten Spiel und Visitenkarte für die vakante rechte Außenverteidigerposition, passt auf Höhe der Mittellinie perfekt getimt in die gegnerische Nahtstelle. Dirk Redlich hat den richtigen Riecher und startet instinktiv durch. Das Leder klatscht beim anschließenden Schuss des Linksaußen unhaltbar vom Innenpfosten ins Tor. Den Anschlusstreffer verhindert Felix Pleban dann vier Minuten vor dem Pausentee im Zuge eines der seltenen Lübchiner Nadelstiche.

Im zweiten Abschnitt fehlen beiden Teams offensive Geistesblitze. Kessin passt die eigene Spielweise dem Gegner an, viele Bälle verspringen oder werden planlos lang geschlagen – für den neutralen Beobachter weder sehenswert noch von besonderem Niveau geprägt. Viele Spieler verstricken sich nun auch mehr und mehr in Diskussionen innerhalb der eigenen Mannschaft und gegenüber dem Referee Rüdiger Lohff, der den Gastgebern in Folge dessen zwei Verwarnungen in Form des gelben Kartons ausspricht. Spielerisch wird nur noch wenig geboten – wird im Mittelfeld zum Teil noch konzentriert agiert, fehlt spätestens vor dem Strafraum die zündende Idee, der letzte Pass und die nötige Aufmerksamkeit. So sorgt dann auch ausgerechnet ein ruhender Ball für die einzig nennens- und sehenswerte Chance der zweiten Halbzeit. Kay Stempnakowskis direkt getretener Freistoß aus fünfzehn Metern schrammt allerdings knapp über den Querbalken.

Behren-Lübchins Zweite wartet damit weiterhin auf den ersten Punkt- und Torerfolg. Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Sonntag, man empfängt den SV Jördenstorf II. Der BSV Kessin tritt bereits einen Tag zuvor bei der KSG Lalendorf/Wattmannshagen II an. Die beste Abwehr der Liga (ein Gegentor) trifft hier auf die drittbeste (sechs Gegentore), eine sicherlich reizvolle und interessante Partie und nächste Standortbestimmung für die Mannen um Trainer Mirko Tausch.

[Anmerkung der Redaktion: Der Autor dieses Artikels war persönlich nicht vor Ort. Wir bitten eventuell vorhandene Ungereimtheiten beim Spielbericht zu entschuldigen.]

SV Behren-Lübchin II – BSV Kessin 0:3 (0:3)
Aufstellung F. Pleban – D. Krosky, N. Hähnel, F. Bauer, T. Schulz – D. Redlich, M. Klingenberg (69. D. Lepinat), M. Tausch, T. Hutfilz – P. Guth, K. Stempankowski
Reserve S. Trinks, D. Lepinat
Tore 0:1 K. Stempnakowski (1.), 0:2 P. Guth (23.), 0:3 D. Redlich (27.)
Karten 2x Gelb SV Behren-Lübchin II (Meckern)

 

Kessin weiter ungeschlagen – Stephan Frömel mit emotionalem Abschied

Nach gelungenem Start in die neue Saison 2013/14 – zwei Siege ohne Gegentor standen für die Kessiner bislang auf dem Kerbholz – war die Marschroute für den BSV beim Gastspiel in Lohmen klar: Auswärtssieg. Das dies am Ende verdient gelang, konnte dabei allerdings nicht nur auf rein sportlicher Ebene verargumentiert werden. Lohmens Zweite plagen seit Saisonbeginn aufgrund zahlreicher Verletzungen und arbeitsbedingten Ausfällen Personalprobleme. Und auch auf Seiten der Bandelstorfer bot die Partie Gesprächsstoff auf der personellen Ebene – dazu später mehr.

Die vom jungen Tom Jacobs geleitete Begegnung startet mit 21 Spielern – der SV tritt aufgrund eingangs erwähnter Probleme in Unterzahl an. Optisch ergibt sich dadurch aber zunächst keineswegs ein Ungleichgewicht. Das Heimteam geht konzentriert zu Werke, Kessin wirkt in der Anfangs-Viertelstunde des öfteren unsortiert. Trotzdem verbuchen die Gästen die ersten offensiven Möglichkeiten für sich. Dirk Redlich zieht in Minute fünf volley ab, das Leder geht aber klar drüber. Zwei weitere Chancen hat Felix Birkner auf dem Fuß (6. und 11.). Brenzlig wird's im SV-Strafraum zudem nach Flanke von Daniel Conrad, die Sebastian Tews freistehend nur knapp verpasst (18.). Richtig steht dann allerdings Patrick Guth beim Führungstreffer in Minute 25. Dirk Redlichs Hereingabe wird von Lohmens Abwehrreihe unsachgemäß geklärt und an das Quergebälk gelenkt, Kessins Stürmer nickt per Kopf zum 1:0 ein. Einen weiteren Blackout des sonst im Aufbau sicheren Abwehrverbundes nutzt Kay Stempnakowski nur zwei Zeigerumdrehungen später. Die Schlussminuten prägen dann ebenfalls Kessins Tormaschinen. Patricks Guths Schuß in Minute 36 schrammt knapp am Kasten vorbei, bevor sich Kay Stempnakowski in der folgenden Szene im 1 gegen 1 durchsetzt, auch den Torwart umkurvt, aus dann zu spitzem Winkel den Ball aber nicht mehr über die Linie drücken kann. Diskussionsstoff liefert abschließend die Schlussminute in Abschnitt eins: Dirk Redlich schickt Patrick Guth, dessen Tor per Heber aufgrund einer Abseitsposition aber nicht gegeben wird. Nochmals Glück haben die 90er bei einem Handspiel beim Abwehrversuch gegen den ansonsten frei durch gewesenen Kay Stempnakowski – Tom Jacobs zeigt großzügig nur den gelben Karton (45.).

Nach dem Seitenwechsel hat das Heimteam gleich drei Paukenschläge zu verkraften. Das 0:3 erzielt Dirk Redlich nach Zuspiel von Felix Birkner nur eine Minute nach Wiederanpfiff. Einen weiteren Treffer in Front bringt den BSV Kessin dann Kay Stempnakowski nach sehenswerter Kombination über Sebastian Tews und Patrick Guth (51.). Kurz darauf nimmt Lohmen einen Feldspieler vom Platz, der sich für das zeitnah folgende Spiel der ersten Mannschaft vorbereitet. Die Hausherren agieren so knappe 40 Minuten mit nur noch neun Spielern. Folgerichtig entstehen für die Blau-Weißen mehr Räume und Einschussmöglichkeiten. Den SVlern muss man aber unbedingt zugutehalten, dass diese ihrer Linie bis zum Abpfiff treu bleiben und weiter geschlossen im Team-Verbund auftreten. Dass sich trotzdem zunächst kein Kantersieg abzeichnet, ist der mangelnden Chancenverwertung seitens Kessin zuzuschreiben. Kay Stempnakowskis Querpass in der 54. Spielminute verarbeitet Patrick Guth zu ungenau, das Runde verpasst das Eckige knapp. Auch Sebastian Tews verfehlt den Kasten (55.). Die Mitte der zweiten Halbzeit nutzen Mirko Tausch und Thomas Guth dann für Wechsel – alle drei Spieler fügen sich dabei nahtlos ins Spielgeschehen ein. So bedient Enrico Dittmann mit Pass in die Nahtstelle Dirk Redlich, der zum 5:1 aus Kessiner Sicht vollendet. Den Schlussakkord setzt Kay Stempnakowski mit seinem inzwischen achten Saisontreffer (85.). Der zwischenzeitliche Anschluss- und unter dem Strich verdiente Ehrentreffer fällt in der 70. Spielminute sehenswert per Heber.

Nach Abpfiff der überaus fairen Begegnung verabschiedet das Team dann noch Stephan Frömel mit dem beliebten isotonischem Hopfentrunk. Stephan orientiert sich beruflich um – den Abwehrrecken zieht es nach Hannover. Er wird dem Verein weiterhin mit seiner Mitgliedschaft treu bleiben, an Spielen aktiv wahrscheinlich aber nur noch selten teil nehmen können. Der gebürtige Rostocker schnürte für die Schwaaner Eintracht und SG Motor Neptun Rostock die Schuhe, bevor der BSV Kessin im Oktober 2011 seine Vertragsunterzeichnung bekannt gab. Der kantige Verteidiger bestritt 23 Spiele für den BSV und erzielte dabei einen Treffer. Mit nur einer gelben Karte zählt er auf dem Papier zur fairen Sorte, jeder Gegenspieler wird aber bestätigen, dass Stephan es versteht, Mittel und Wege zu finden, sein Gegenüber zu stoppen (und das dann auch noch so geschickt einzufädeln, dass kein Schiedsrichter eine regelwidrige Aktion erkennt). Der Verein bedankt sich bis hierher bei Stephan für seinen Einsatz, bei Wind und Wetter war Verlass – in dieser Hinsicht erfüllte der Rechtsaußen stets eine Vorbildfunktion (das Schießen im Training oder die Niederlagen gegen seinen persönlichen Entgegner Frank Bauer schließen wir von seiner Vorbildfunktion allerdings explizit aus). Wir wünschen beruflich und privat alles Gute und hoffen, dass du noch das eine oder andere mal mit uns auflaufen kannst. Bleib sauber, Junge!

SV 90 Lohmen II – BSV Kessin 1:6 (0:2)
Aufstellung D. Lepinat – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, S. Frömel – F. Birkner, D. Redlich, M. Klingenberg (76. M. Tausch), S. Tews (65. E. Dittmann) – P. Guth (70. S. Trinks), K. Stempnakowski
Reserve E. Dittmann, S. Trinks, M. Tausch
Tore 0:1 P. Guth (25.), 0:2 K. Stempnakowski (27.), 0:3 D. Redlich (46.), 0:4 K. Stempnakowski (51.), 1:4 (71.), 1:5 D. Redlich (79.), 1:6 K. Stempnakowski (85.)
Karten SV 90 Lohmen II (45. Gelbe Karte – Handspiel)

 

Arbeitssieg gegen Wokern: Neuzugang trifft, Capitano mit Hattrick

In einer technisch und spielerisch eher niveauarmen Begegnung schlagen die Kessiner Wokerns Zweite in der Höhe verdient mit 5:0. Auf schwierigen Platzverhältnissen erarbeiten sich die Gastgeber deutlich mehr Einschussmöglichkeiten und siegen auch im zweiten Saisonspiel "zu Null". Eine erste Duftmarke setzte dabei Neuzugang Tobias Schulz.

Die ersten Möglichkeiten der Bandelstorfer werden zum Teil straflässig liegen gelassen. Schon in Minute zwei kommt Kay Stempnakowski in aussichtsreicher Position freistehend per Kopf nach Flanke aus dem Halbfeld von Daniel Conrad zum Kopfball, wuchtet das Leder allerdings über den Querbalken. Felix Birkner verpasst eine direkte Hereingabe des Spielführers nach Einwurf knapp (10.). Und auch vier Minuten später scheitert der Linksaußen per Nachschuss. Dem voraus ging eine sehenswerte Kombination über Max Klingenberg und Kay Stempnakowski, der Patrick Guth in Szene setzt und den Gästekeeper zum Rauskommen zwingt. Das 1:0 fällt dann mustergültig: nach Balleroberung von Lars Illige schickt Max Klingenberg mit steilem Seitenwechsel Kessins Kapitän. Kay Stempnakowski hat keine Probleme, ins lange Eck einzuschieben (21.). Das beruhigende 2:0 lässt eine viertel Stunde auf sich warten. Kay Stempnakowski fehlt das letzte Augenmaß bei einem Heber (24.), ein flacher Schuss von Max Klingenberg nach Ecke schrammt knapp am Eintracht-Kasten vorbei (29.). Pech für die Hausherren in Minute 32: nach Einwurf von Max Klingenberg zieht Patrick Guth aus spitzem Winkel ab, der SV-Rückhalt lenkt das Spielgerät an die Latte, den Nachschuss setzt Kay Stempnakowski drüber. Ertragreicher gestaltet letztgenannter dann die nächste Szene. Daniel Conrads langer Ball erreicht Kay Stempnakowski, der sich trotzt Foulspiel durchsetzt (Alten Firat Boz entscheidet auf Vorteil) und den BSV Kessin mit 2:0 in Front bringt (36.). Der Anschlusstreffer nur zwei Minuten später fällt aus Abseitsposition, anschließende Reklamationen der Gäste werden mit dem gelben Karton geahndet. Und auch Daniel Conrad sieht nach vermeidlichem Foulspiel und den anschließend zu heftigen Äußerungen Richtung Schiedsrichter gelb (41.). Drei Minuten vor dem Seitenwechsel kann Kay Stempnakowski per Konter Wokerns Nummer Eins umspielen, sein Schuss aus spitzem Winkel wird aber von der Abwehr entschärft. Beim wuchtigen Abschluss von Max Klingenberg ist der Gäste-Torwart allerdings zur Stelle (44.). Und auch sein Gegenüber pariert stark: beim Freistoß der Gelb-Blauen in Minute eins der Nachspielzeit ist Felix Pleban reaktionsschnell unten.

Auch nach den Kabinenansprachen wird weiterhin keine Fußball-Feinkost serviert. Auf beiden Seiten verspringen Bälle, im Aufbauspiel fehlt es oftmals an Ideen. Attraktivität erhält die Begegnung für den Zuschauer durch die Vielzahl von Strafraumszenen, die sich im Minutentakt die Klinke in die Hand geben. Nach Ecke von Felix Birkner wird ein Kopfball von Patrick Guth gerade noch entschärft (48.). Patrick Guths Direktabnahme nach Flanke von Daniel Conrad lässt der Gästekeeper prallen (56.). Auf der Gegenseite verschätzt Nico Hähnel einen Wokern-Pass, SVs Stürmer schießt aber vorbei (63.). In der Folgeminute vergibt auch Kay Stempnakowski zunächst, nach einer Kerze im Wokern-Strafraum nur Sekunden später kann er aber das Leder per Kopf verarbeiten und dann im Liegen aus drei Metern Torentfernung verwandeln. Trotz 0:3-Rückstand stecken die Mannen des 1000-Seelen-Dorfes aber nicht auf. Einen Freistoß aus zentraler Position lenkt Daniel Conrad zur Ecke, die eine weitere Schussmöglichkeit für die Eintracht eröffnet (68.). Den Deckel drauf macht dann Max Klingenberg zu einem psychologisch wichtigem Zeitpunkt (es handelt sich zwangsweise genau immer dann um einen psychologisch wichtigen Zeitpunkt, wenn der Deckel drauf gemacht wird). Der Rechtsaußen zieht in Minute 72 ab, sein direkter Nachschuss nach Towart-Abwehr landet zum 4:0 in den Maschen. Und auch die Schlussviertelstunde fordert nochmals beide Abwehrreihen: Wokern tritt einen ruhenden Ball sehenswert, Felix Pleban reagiert seinerseits stark (77.). Drei BSV-Ecken in Folge nur eine Minute später werden von den Gästen geklärt (78.). Eine weitere Zeigerumdrehung später zieht Daniel Lepinat nach flacher Hereingabe von Neuzugang Tobias Schulz drüber. Den ergebnistechnischen Schlusspunkt leitet Außenverteidiger Daniel Conrad ein: das BSV-Urgestein zieht drei Minuten vor Ende der Partie aus der zweiten Reihe ab, Tobias Schulz berührt noch mit dem Hinterkopf, bevor sich der Ball unhaltbar ins Tor senkt – ein Glückwunsch zum gelungenen Einstieg und: Willkommen an Board, Tobi!

BSV Kessin – SV Eintracht Groß-Wokern II 5:0 (2:0)
Aufstellung F. Pleban – D. Conrad, N. Hähnel, F. Bauer, S. Frömel – F. Birkner, L. Illige, M. Tausch (75. T. Schulz), M. Klinegnberg – P. Guth (75. D. Lepinat), K. Stempnakowski
Reserve E. Dittmann, T. Schulz, D. Lepinat, S. Trinks
Tore 1:0 K. Stempnakowski (21.), 2:0 K. Stempnakowski (36.), 3:0 K. Stempnakowski (64.), 4:0 M. Klingenberg (72.), 5:0 T. Schulz (87.)
Karten D. Conrad (Gelb – Meckern), 2x Wokern (Gelb – Meckern)

 

Letztes Heimspiel – BSV entscheidet ungleiches Duell

saisonabschluss_2012-13_09

Es sollte das große Fest im Rahmen des letzten Heimspiels unserer Jungs werden. Nach vier ungeschlagenen Spielen in Folge wollte man eine tolle und über weite Strecken sportlich erfolgreiche Saison mit einem Dreier gegen Ligakonkurrenten FSV Nordost Rostock III krönen, bevor es gemeinsam an den Bratwurststand ging. Trainer Mirko Tausch plante gedanklich bereits das nächste Jahr und stellte nach Varianten mit einem bzw. zwei Sechsern an diesem Tag gegen einen vermeidlich defensiven Gegner im 3-4-3 System auf.

Leider sah es lange Zeit so aus, als müsste zumindest der Programmteil auf dem Rasen ausfallen. Zum einen erschien der angesetzte Schiedsrichter nicht, von weit größerer Tragweite erwies sich aber die personelle Besetzung bei den Gästen. Mit gerade einmal acht Spielern stand den Rostockern schon vor dem Anpfiff das Wasser bis zum Hals. Letztendlich erklärten sich die Nordostler aber bereit, mit diesem Notaufgebot anzutreten. Die Spielführung übernahm dann nach Einwilligung beider Teams kurzerhand Daniel Conrad aus den Reihen der Kessiner.

Das dann mit 30-minütiger Verspätung angepfiffene Duell verlief erwartungskonform streng einseitig und war schnell vorentschieden. Freilich war der Erkenntnisgewinn vor erwähntem Hintergrund auf beiden Seiten gleich null – zu keinem Zeitpunkt konnte sich eine Begegnung auf Augenhöhe entwickeln. Aus diesem Grund und aus Respekt vor dem Gegner gehen wir hier auch nicht im Detail auf die einzelnen Spielszenen ein. Die Hausherren spulten mehr oder minder konzentriert ihr Programm ab, die Gäste nahmen es mit Humor. Erfreulich war, dass sich über die 90 Minuten niemand verletzte (bzw. eine Verletzung vortäuschte, was auf Seiten der Rostocker mit dann nur noch sieben Mann zu einem Spielabbruch geführt hätte) – am Ende war dann jeder froh, das Spiel sauber über die Bühne gebracht zu haben. Und auch der verdiente Ehrentreffer gelang den tapferen Gästen noch. Der Verein bedankt sich beim FSV für die sportlich und menschliche Größe – ein anderes Team wäre eventuell einfach wieder abgereist oder hätte kurzerhand die Spielerpässe „neu interpretiert“, das ist echter Sportsgeist, prima!

Nach überstandener Pflicht folgte dann die angenehmere Kür. Und hier zeigte das Team geschlossen, dass vor allem der Spaß bei unserem geliebten Sport im Mittelpunkt steht:

Ausgepowert und abgerockt wurde dann noch geschlossen der Grillmeister in die Pflicht genommen, auch das Bier floss reichlich. Weiterhin wurden durch unseren Vorstandsvorsitzenden Thomas Guth die Spielerehrungen durchgeführt. Capitano Kay Stempnakowski sicherte sich erneut (und mit uneinholbarem Vorsprung) die Torjägerkanone, Abwehrchef und Führungsspieler Frank Bauer wurde zurecht als bester Spieler der Saison geehrt. Bleibt zu hoffen, dass das Team auch in der kommenden Spielzeit mit der aktuellen Spielstärke und dem vorbildlichen Zusammenhalt überzeugen kann, dann ist nach oben auch sicherlich noch einiges möglich. Der Schlusspunkt wird zuvor beim Gastspiel des BSV Kessin bei den Rostock Rangers am kommenden Sonntag gesetzt. Wir würden uns freuen, euch alle auch dort noch einmal für tollen Support begrüßen zu können.

Zu guter Letzt möchten wir euch gerne noch die Bilder des Tages ans Herz legen. Unsere Fans Fiona und Stefan hatten das Geschehen als rasende Reporter begleitet und unermüdlich den Auslöser betätigt. Schaut also unbedingt in das entsprechende Album unserer Medien-Galerie.

BSV Kessin – FSV Nordost Rostock III 15:1 (6:0)
Aufstellung F. Pleban – N. Hähnel, F. Bauer, S. Frömel – F. Birkner (59. D. Krosky), L. Illige, M. Klingenberg, S. Tews (55. E. Dittmann) – D. Redlich, K. Stempnakowki (55. S. Trinks), D. Lepinat
Reserve E. Dittmann, S. Trinks, M. Tausch, D. Krosky
Tore 1:0 D. Lepinat (5.), 2:0 K. Stempnakowski (7.), 3:0 F. Birkner (11.), 4:0 D. Redlich (13.), 5:0 D. Redlich (26.), 6:0 D. Lepinat (39.), 7:0 K. Stempnakowski (46.), 8:0 D. Redlich (47.), 9:0 K. Stempnakowski (53.), 10:0 D. Lepinat (55.), 11:0 D. Redlich (60.), 12:0 L.Illige (65.), 12:1 (70.), 13:1 D. Redlich (71.), 14:1 D. Lepinat (78.), 15:1 M. Klingenberg (85.)
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Last-Minute-Sieg im Nachholspiel

Am Pfingstsonntag, den 19.05.2013, empfing der BSV Kessin die BSG Helgas Kitchen auf dem heimischen Rasen in Bandelstorf, in der Hoffnung einen weiteren Sieg zu holen.

In den ersten Minuten beschnupperten sich beide Mannschaften und versuchten auf dem regennassen Rasen ins Spiel zu finden. Die erste ernst zu nehmende Chance der BSG gab es nach 9 Minuten, aber BSV-Keeper Felix Pleban hielt das Leder sicher. Zwei Minuten später gab es dann einen Freistoß für die BSG, welcher durch Stephan Fröhmel abgewehrt wurde. Auch der Nachschuss des BSG-Angreifers führte zu keinem Tor. In der 16. Minute gab es eine schöne Chance für den BSV, als Lars Illige eine schöne Flanke schlug. Diese landet Patrick Guth vor den Füßen, aber der rutschte leider mitsamt Ball am Tor vorbei. Kurz darauf fiel das erste Tor für die BSG, welches aber aufgrund einer Abseitsstellung nicht gewertet wurde. In der 18. Minute sahen die zahlenmäßig eher überschaubaren Zuschauer einen schönen Distanzschuss von Max Klingenberg, der aber den Kasten knapp verfehlte. Nur 5 Minuten später fiel das erste reguläre Tor für die BSG, nachdem bei der Hintermannschaft des BSV einige Fehler zur Lückenbildung führten und die Angreifer problemlos das Tor treffen konnten. Auch Torwart Felix Pleban konnte dabei nicht viel ausrichten und es stand 0:1. In der 27. Minute sahen wir eine weitere Chance von Max Klingenberg, der aber leider wieder nicht erfolgreich abschließen konnte. In der darauffolgenden Minute konnte die BSG eine weitere Torchance des BSV verhindern, als eine Flanke von Lars abgewehrt wurde. Der Ball kam trotzdem zum freistehenden Dirk Redlich, der ihn volley nahm, aber nach einem Traumschuss leider das Tor verfehlte. Auch in der 31. Minute kam es nach einem Einwurf von Dirk Redlich und darauf folgendem Gestocher im gegnerischen Strafraum zu keinem Tor für den BSV. Zusammenfassend kann man zur ersten Halbzeit sagen, dass sich beide Mannschaften sehr kämpferisch zeigten und auf beiden Seiten einige gute Chancen herausgespielt wurden.

Nach der Pause und dem Seitenwechsel ging es für beide Mannschaften in unveränderter Besetzung weiter. Schon zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff zeigten die Gäste der BSG ein schönes Aufbauspiel. BSV-Außenverteidiger Stephan Frömel konnte seinen Gegenspieler leider nur hinterher laufen und auch Keeper Felix das 0:2 nicht verhindern. Die Gastgeber schienen nun resigniert. In der 63. Minute berappelte sich der BSV wieder und ein Freistoß von Dirk wurde von Verteidiger Frank Bauer dem gegnerischen Kasten gefährlich nahe gebracht, aber leider nicht erfolgreich versenkt. Drei Minuten später konnte der BSV aber durch einen direkt verwandelten Freistoß von Stürmer Kay Stempnakowski zum 1:2 aufschließen. In der 74. Minute folgte dann der ersehnte Ausgleich zum 2:2 durch Max Klingenberg nach einem riesigen Patzer des BSG-Keepers. Der Knoten beim BSV schien geplatzt. Zwei Minuten später gab es wieder eine Chance für den BSV, als Capitano Kay Stempnakowski allein vor dem gegnerischen Torwart stand und die Kugel eiskalt an ihm vorbei ins Netz zum 3:2 beförderte. Drei Minuten später konnten die Gäste nach einer Ecke zum 3:3 ausgleichen. In der 85. Minute zeigte der BSV ein wunderschönes Aufbauspiel, als Lars Illige in der eigenen Hälfte den Ball annahm, mehrere BSG-Spieler stehen ließ und das Leder zu Max Klingenberg durchsteckte, welcher dann den Ball zum freistehenden Kay passte. Doch der BSG-Torwart zeigt eine Parade und unser Spielführer konnte nicht erfolgreich abschließen. Fünf Minuten später zeigte Patrick Guth eine weitere schöne, aber leider erfolglose Chance. In der gleichen Minute wurde Kay Stempnakowski durch seinen Bruder Roy Stempnakowski ersetzt, welcher in der Schlussphase nochmal richtig Dampf machen sollte. In der 93. Minute kommt es dann zum kaum noch geglaubten 4:3, nachdem Nico Hähnel eine Ecke von Dirk Redlich per Kopfball zum Last-Minute-Sieg verwandelte.

Alles in Allem kann man das Spiel beider Mannschaften mit viel Kampfgeist und Durchsetzungsvermögen beschreiben. Es war ein durchaus ausgeglichenes Spiel, wobei der BSV einen Funken mehr Glück hatte. Durch die Umbesetzung einiger Positionen kam es zwar zu einigen Fehlern, aber mit ausreichend Training kann auch in dieser Aufstellung erfolgreich gespielt und gewonnen werden. ( jn )

BSV Kessin – BSG Helgas Kitchen 4:3 (0:1)
Aufstellung F. Pleban – M. Tausch, N. Hähnel, F. Bauer, S. Frömel – L. Illige, D. Redlich, M. Klingenberg, M. Guth – P. Guth, K. Stempnakowski (90. R. Stempnakowski)
Reserve R. Stempnakowski, S. Trinks
Tore 0:1 (23.), 0:2 (47.), 1:2 K. Stempnakowski (66.), 2:2 M. Klingenberg (74.), 3:2 K. Stempnakowski (76.), 3:3 (79.), 4:3 N. Hähnel (90.+3)
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Capitano sichert Sieg

Am Sonntag um 10.00 Uhr Ortszeit hieß es wieder: das Runde muss ins Eckige. Es war der TSV Rostock 2011 zu Gast auf dem Sportplatz in Bandelstorf, dem Heimatrasen des BSV Kessin. Dieser war fest entschlossen, heute seine Negativserie der letzten Spiele zu beenden.
 
Das sah man schon in der ersten Minute, nachdem ein langer Ball von Lars Illige direkt auf Kay Stempnakowski zuflog, welcher dann auch umgehend die Kugel ins Netz transportierte. Kurz darauf wurde es wieder ernst. In Minute 3 kam es nach der Ecke von Dirk Redlich zum Kopfball durch Kay Stempnakowski, dieser ging aber leider nicht in die Maschen. Dirk Redlich überzeugt auch in der 5. Minute durch eine gute Chance, wobei der Torwart aber schneller war. Zum 2:0 kam es abermals nach einem Eckstoß von Dirk Redlich. Lars Illige steigt auf zum Kopfball, kann den Ball aber nicht erreichen. Die Kugel rollt zu Kay Stempnakowski – der macht das Ding sicher rein. Zwei Minuten später zeigt Keeper Felix Pleban eine schöne Parade. Das 2:0 lassen die Gäste vom TSV nicht lange auf sich sitzen. Der Angreifer der Gäste kann sich nach einem harten Zweikampf gegen Lars Illige durchsetzen und lässt auch Torwart Felix Pleban alt aussehen. Es folgt das 2:1 (12. Minute). Nur eine Minute später schlagen die TSV-ler wieder zu und gleichen aus zum 2:2, nachdem Frank Bauer den angreifenden Spieler, der den langen Abschlag des TSV-Keepers aufnahm, nicht aufhalten konnte. In der 16. Minute brachte Dirk Redlich wieder einen Eckstoß aller erster Sahne, welcher von Kay Stempnakowski durch Kopfball zum 3:2 verwandelt wurde. Die Spieler des TSV zeigten sich weiterhin bemüht, konnten aber trotzdem das 4:2 durch Kay Stempnakowski, welches nach einem 1a-Aufbauspiel in der 33. Minute erfolgte, nicht verhindern. Im Rest der ersten Halbzeit blieb es in beiden Hälften eher ruhig und es ging für den BSV mit einer verdienten 4:2-Führung in die Pause.
 
In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zeigte sich der TSV deutlich stärker und kämpferischer. Die Spieler des BSV Kessin fallen durch ungenaue Pässe und zu viele lange Bälle auf. Das rächt sich in der 64. Minute mit dem 4:3, als ein schöner Querpass vom TSV von Stephan Frömel nicht aufgehalten werden konnte, der Ball kurz vor dem Tor auftprallt und von Keeper Felix Pleban nicht sicher gehalten werden kann. In der 65. Minute kommt es zum Wechsel beim BSV: Patrick Guth verlässt das Mittelfeld und wird durch Daniel Lepinat ersetzt. Eine Minute später kommt es durch einen Abwehrfehler zum 4:4. Der TSV macht weiterhin Druck und erarbeitet sich einige Chancen. In Minute 78. folgt wieder ein Treffer der Gäste. BSV-Torwart Felix Pleban kann den eintreffenden Ball nicht halten und es steht 4:5. Es scheint, als wenn dem BSV langsam die Puste ausgeht. Die Kessiner können den Strafraum des TSV nicht mehr unsicher machen. Nach einigem Hin und Her kommt es zu einem Foul im Strafraum des TSV, Roy Stempnakowski wird hier unsanft zu Boden befördert und es folgt ein Elfmeter. Dieser wird von Dirk Redlich eiskalt in die linke, untere Ecke des Tores befördert und es steht 5:5. In der ersten Minute der Verlängerung landet ein schöner Pass von Max Klingenberg direkt vor Kay Stempnakowskis Füßen und dieser kann zum 6:5 einlochen. Nur zwei Minuten später klingelt es wieder im Kasten des TSV, nachdem ein Zuckerpass von Mirko Tausch wiederrum vom Capitano ins Netz befördert wird und es 7:5 steht.
 
Alles in Allem kann man sagen, dass sich die Kessiner sehr bemüht zeigten, aber zeitweise leistungsmäßig nachließen. Sie konnten aber dennoch ihre Niederlagen der letzten Spiele gut wett machen. Die Gäste des TSV Rostock versuchten, sich dem Gegner zu stellen und konnten auch durch einige schöne Aktionen glänzen. ( jn )

BSV Kessin – TSV Rostock 2011 7:5 (4:2)
Aufstellung F. Pleban – N. Hähnel, F. Bauer, L. Illige, S. Fröhmel – M. Tausch, D. Redlich, P. Guth (D. Lepinat), M. Klingenberg – R. Stempnakowski, K. Stempnakowski
Reserve D. Lepinat
Tore 1:0 K. Stempnakowski (1.), 2:0 K. Stempnakowski (8.), 2:1 (12.), 2:2 (13.), 3:2 K. Stempnakowski (16.), 4:2 K. Stempnakowski (33.), 4:3 (64.), 4:4 (66.), 4:5 (78.), 5:5 D. Redlich (85. FE), 6:5 K. Stempnakowski (90.+1), 7:5 K. Stempnakowski (90.+3)
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Negativtrend gegen Viktoria fortgesetzt

Mit der dritten Niederlage in Folge im Gepäck tritt der BSV Kessin die Heimreise an. Gegen überlegene Gastgeber fehlten erneut die Durchschlagskraft vorm Tor und ein konzentriertes Spiel über 90 Minuten. Der Blick auf's Tableau fokussiert sich so nun Richtung Niemandsland.

Dabei können die Gäste im Vergleich zur Vorwoche nominell wieder stärker aufstellen: Lars Illige kehrt zurück in die Innenverteidigung. Daniel Conrad besetzt die linke Außenbahn, vor ihm nimmt Felix Birkner seine angestammte Position ein. Viktoria Rostock tritt ohne Reservisten an, kann aber auf dem Feld im Großen und Ganzen auf Stammpersonal zurück greifen.

Die Gastgeber sind es auch, die sich erste Möglichkeiten in einer spielerisch ausgeglichenen Anfangsphase erarbeiten können. Einen Freistoß entschärft Patrick Guth (2.), im eins gegen eins zwei Minuten später behält Felix Pleban die Nerven. Möglichkeiten auf Kessiner Seite ergeben sich mit einem Freistoß durch Patrick Guth (8.) und einem Schuss von Dirk Redlich nach Zuspiel von Max Klingenberg (10.). Beim Einschussversuch von Kapitän Kay Stempnakowski nach Flanke aus dem halbrechten Mittelfeld durch Enrico Dittmann ist Viktorias Maximilian Meyer zur Stelle, der Nachschuss von Roy Stempnakowski geht knapp drüber (11.). Die Führung der Hausherren fällt in Minute 14 nach einer Ecke. Rostocks Marcel Kreibig schraubt sich am höchsten und wuchtet das Leder beherzt in die Maschen – die einzige Situation, in der der bei Standards zugeteilte Patrick Guth gegen den kantigen Dierkower das Nachsehen hat. Die Möglichkeit zum Ausgleich wird fahrlässig liegen gelassen. Nach Ecke von Dirk Redlich stolpert Kay Stempnakowski die Kirsche aus zwei Metern über das Tor (19.). Der SC bestraft diese Nachlässigkeit eiskalt. Nur zwei Minuten später, erneut nach einem Eckball, erzielt Tobias Wolfinger nach zu kurzem Befreiungsschlag der Hintermannschaft das 2:0. Für die Vorentscheidung sorgt Viktorias Top-Torschütze Christian Adam – voraus ging ein langer Abschlag von Viktorias Keeper (40.).

Die Gäste zeigen sich nach dem Seitenwechsel zunächst engagiert. Nach Freistoß durch Lars Illige (53.) und Pass von Roy Stempnakowski (63.) hat unser Capitano zwei mal den Ausgleich auf dem Schlappen, scheitert aber jeweils knapp. Die Hansestädter schalten ihrerseits einen Gang zurück, können aber immer wieder gefährliche Konter setzen – meist über links durch den wieselflinken Christian Kuhn. Zum Matchwinner avanciert dann aber Rostocks Christian Adam, der mit dem 4:0 (69.) und 5:0 (80.) den Dreipack perfekt macht. Dem BSV fehlt weiterhin das nötige Quentchen Fortune für Ergebniskorrekturen oder gar mehr. Zwar sorgt das Ausschöpfen des Wechselkontingentes für frischen Wind, Aktionen nach vorne bleiben aber zumeist halbherzig. Der heute glücklose Spielführer der Blau-Weißen schrammt das Spielgerät per Kopf nach Flanke von Felix Birkner knapp am Gehäuse vorbei (71.), eine Ecke von Dirk Redlich findet keinen Abnehmer (77.). Das erste Saisontor von Daniel Lepinat zum 5:1 und der Scorerpoint für Lars Illige sind dann nur noch für die Akten von Relevanz (86.).

Der Sportclub kann mit dem verdienten Sieg den dritten Tabellenplatz festigen und weiter vom Aufstieg träumen. Zeit genug dafür bleibt – am kommenden Wochenende haben die 06er spielfrei, bevor man am 12.05.2013 die LSG Elmenhorst II empfängt. Auf Seiten der Kessiner muss das Frasenschwein nun tapfer sein. Im Heimspiel gegen TSV Rostock 2011 am kommenden Sonntag müssen nun endlich Punkte her. Ein Schlüsselspiel in den Wochen der Wahrheit! … Den Sieg über den Kampf erzwingen, zur Not auch mal ein schmutziges 1:0. Die Einstellung stimmt nach wie vor, nun muss sich die Mannschaft einfach mal wieder selbst belohnen.

SC Viktoria Rostock 06 – BSV Kessin 5:1 (3:0)
Aufstellung BSV Kessin F. Pleban – D. Conrad, S. Fröhmel, L. Illige, E. Dittmann (70. D. Krosky) – F. Birkner, P. Guth (57. N. Hähnel), D. Redlich, M. Klingenberg – R. Stempnakowski (70. D. Lepinat), K. Stempnakowski
Reserve BSV Kessin D. Krosky, N. Hähnel, D. Lepinat
Aufstellung SC Viktoria Rostock 06 M. Meyer – Morris Neu, D. Winkler, T. Wolfinger – C. Kuhn, S. Waldhaus, Maik Neu, D. Kreibig – M. Kreibig, Meiser – C. Adam
Reserve SC Viktoria Rostock 06
Tore 1:0 M. Kreibig (14.), 2:0 T. Wolfinger (21.), 3:0 C. Adam (40.), C. Adam 4:0 (69.), 5:0 C. Adam (80.), 5:1 D. Lepinat (86.)
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Motor entscheidet umkämpfte Partie

Der BSV Kessin findet nach Ende der Winterpause weiterhin nicht zurück in die Erfolgsspur. Nach dem 1:4 gegen Sievershagen lässt man auch gegen Motor Neptuns Vierte wichtige Punkte im Kampf um die vorderen Tabellenplätze liegen. Spielertrainer Mirko Tausch lief heute selbst auf, Vereinsurgestein Thomas Guth – heute an der Seitenlinie – musste mehrere Schlüsselpositionen neu besetzen und im Vergleich zur Vorwoche beinahe die komplette Abwehr umbauen. Die Personalsorgen der Gastgeber können aber nur bedingt als Erklärung heran gezogen werden. Denn auch auf Seiten der Gäste gab es Absagen, so dass Motor nur mit einem Elfer-Kader ohne Auswechselspieler antreten konnte.

Die Begegnung startet mit einigen Minuten Verspätung. Der für das Spiel angesetzte Schiedsrichter erscheint nicht, der Beobachter von Seiten des Verbandes tritt unverrichteter Dinge den Heimweg an – leider kein Novum in der Liga und jedes mal für alle Beteiligten ein Ärgerniss. Nach Rücksprache mit der Gästeelf und deren Einverständnis wird kurzfristig Udo Klingenberg als Ersatz organisiert. Vielen Dank an Udo und die Sportsfreunde der SG, dass das geklappt hat und das Spiel so noch angepfiffen werden konnte.
Den Kessinern kann man zu Beginn eine gewisse Nervosität nicht absprechen. Motor diktiert das Spielgeschehen der ersten Halbzeit, agiert sicherer im Aufbau und erarbeitet sich ein optisches Übergewicht. Der BSV hält zwar mit Kampf gegen, kann viele Situationen aber nur unzureichend spielerisch klären. Gefahr entsteht auf beiden Seiten überwiegend durch Einzelaktionen oder Standards. In der ersten Spielminute kommt Kay Stempnakowski nach Doppelpass mit Bruder Roy zum Abschluss – Neptuns Rückhalt klärt zur Ecke. Auf der Gegenseite pariert Felix Pleban einen Freistoß sicher (18.).
Die SG Motor Neptun spielt bis zum gegnerischen Sechszehner gefällig, allerdings ohne die ganz großen Hochkaräter. Die Jungs in Blau-Weiß hingegen vergeben die wenigen sich bietenden Möglichkeiten. Nach einem Eckball verfehlt Kay Stempnakowski den Kasten per Kopf knapp (20.), ein strammer Schuss von Patrick Guth in Minute 29 kann mit viel Glück entschärft werden. Auch einer weiteren Doppelchance durch Dirk Redlich und Patrick Guth bleibt der Erfolg versagt (43.). Die Quittung folgt quasi mit dem Pfiff zum Pausentee: Felix Pleban verschätzt einen Ball aus 25 Metern und muss nachgreiften. Der Ball ist wohl aber über die Linie – die in dieser Situation glückliche, aufgrund der Spielanteile aber verdiente Halbzeitführung der Gäste.

In den Bandelstorfer Katakomben appelliert Thomas Guth an das Team, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen und die zweiten 45 Minuten mit Selbstvertrauen anzugehen. Raffiniert gelingt allerdings direkt nach Wiederanpfiff das 2:0 der Rostocker. Ein ruhender Ball wird schnell ausgeführt – die Hintermannschaft hat gegen die durchgestarteten SGler keine Chance. Kessin benötigt 15 Minuten, um sich zu erholen, sorgt dann aber dafür, dass sich eine bis zum Schluss packende Begegnung entwickelt. Patrick Guth scheitert zunächst aus 20 Metern (61.). Nach Ecke von Dirk Redlich sieben Minuten später nickt der Mittelfeldmotor dann aber beherzt zum Anschlusstreffer ein. Nur drei Zeigerumdrehungen darauf können die Werftler den alten Abstand wieder herstellen, bevor Kay Stempnakowski mit Flachköpper 20 Zentimeter über der Grasnarbe das 2:3 besorgt (72.). Voraus ging dem Tor eine sehenswerte Kombination über Max Klingenberg und Flanke des eingewechselten Hannes Kieseler.
Den Schlussminuten dieser intensiven Partie drücken die inzwischen konditionell weit überlegenen Gastgeber ihren Stempel auf. Man arbeitet beherzt gegen Ball und Gegner und zeigt nun endlich die gewohnte Sicherheit im Aufbau- und Kombinationsspiel. Den Bock umstoßen kann Patrick Guth vom Elfmeterpunkt nach Handspiel im Strafraum. Souverän und platziert markiert er sein inzwischen zehntes Saisontor. Leider wird der BSV Kessin nicht mit dem Punkt belohnt – der Fußball zeigt wieder einmal seine häßliche Fratze. Im Hochgefühl will man das Momentum zum Sieg nutzen, agiert im Nachhinein gesehen wohl aber etwas zu offensiv und forsch. Zwei Minuten vor dem Ende setzt so Neptun aus vermeidlicher Abseitsposition mit dem 3:4 den aus Kessiner Sicht dissonanten Schlussakkord. Da Schüsse von Kay Stempnakowski und Enrico Dittmann in der Nachspielzeit geblockt werden, bleibt es für den Ballsportverin bei aktuell 17 Punkten.

Nach geglückter Revanche für die 8:1 Hinspielklatsche geht es für die SG Motor Neptun am kommenden Sonntag zum TSV Rostock 2011. Der BSV Kessin hat am 16. Spieltag den Ligadritten SC Viktoria Rostock 06 vor der Brust.

BSV Kessin – SG Motor Neptun Rostock IV 3:4 (0:1)
Aufstellung BSV Kessin F. Pleban – D. Krosky, N. Hähnel, S. Fröhmel, E. Dittmann – D. Redlich, M. Tausch (H. Kieseler), P. Guth, M. Klingenberg – R. Stempnakowski (D. Lepinat), K. Stempnakowski
Reserve BSV Kessin H. Kieseler, F. Zorn, S. Trinks, D. Lepinat
Aufstellung SG Motor Neptun Rostock IV Jerghoff – Ma. Fischer, Bursian, Hassel, D. Mahlke – Vietinghoff, Pallutz, Russnak, Felsko – Krüger, Adam
Tore 0:1 Hassel (45.), 0:2 Krüger (46.), 1:2 P. Guth (68.), 1:3 Krüger (71.), 2:3 K. Stempnakowski (72.), 3:3 P. Guth (Handelfmeter 82.), 3:4 Krüger (88.)
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