BSV Kessin verbucht zweite Niederlage

Der Dreier vom TSV ging absolut in Ordnung. Kessin agierte im Aufbauspiel sicherer, fand aber kein probates Mittel gegen den stark aufspielenden Abwehrverbund der Gäste. Und wie es beim Fußball dann oft ist, machst du vorne die Dinger nicht, fängst du hinten welche.

Nach dem Rückstand haben wir auf 3-4-3 umgestellt und auf gemacht – alles andere als ein Sieg hätte wenig gebracht. Dass diese Rechnung nicht auf ging und schnell mit dem zweiten Gegentor bestraft wurde, ist ärgerlich, muss nun aber so abgehakt werden.
Letztendlich liegt der Druck in den noch zwei verbleibenden Spielen nun auf den Schultern der FSVler, wir müssen unsere Hausaufgaben in den drei letzten Spielen machen. Ich denke, das Team wird sich schnell aufraffen und die Saison bestmöglich beenden. Und dass beim geliebten Rasensport alles möglich ist, zeigte der letzte Spieltag der Hinrunde und die damit verbundene Herbstmeisterschaft.

Auf den Punkt: abgerechnet wird am Schluss. Und wer am Ende oben steht, ob Dummerstorf, der BSV oder Cammin, hat das Ding einfach verdient.

BSV Kessin – TSV Langhagen/Kuchelmiß 0:2 (0:0)
Aufstellung D. Lepinat – F. Birkner, L. Illige, F. Bauer, T. Schulz – T. Hutfilz (76. D. Krosky), M. Tausch, D. Redlich, M. Klingenberg – N. Graack, K. Stempnakowski
Reserve S. Trinks, E. Dittmann, D. Krosky, F. Pleban
Tore 0:1 (68.), 0:2 (71.)
Karten

 

Kessin mit wichtigem Punkt beim Spitzenreiter

Eine leistungsgerechte Punkteteilung in einem rassig umkämpften aber unter dem Strich fairen Derby. So lässt sich das Topspiel am vergangenem Sonntag des BSV Kessin beim FSV Dummerstorf II zusammenfassen. Der Hausherr, derzeit Tabellenerster, verteidigt damit zunächst die Spitzenposition. Die Jungs aus Kessin, aktuell mit einem Spiel weniger, bewahren sich mit dem Punktgewinn alle Möglichkeiten auf den Aufstieg.

Taktisch ergeben sich keine großen Überraschungen: Bis auf Felix Birkner und (zunächst) Dirk Redlich können Mirko Tausch und Thomas Guth nahezu ihre Bestbesetzung auflaufen lassen. Beide Teams schenken sich von Beginn an wie erwartet keinen Grashalm und kämpfen mit offenem Visier. Den ersten Schuss gibt der Gastgeber ab, Bernhard Hartfiel entscheidet allerdings auf Abseits. Zwei Minuten später gehen dann die Gäste mit ihrer ersten gefährlichen Offensivaktion in Führung. Max Klingenbergs Balleroberung ermöglicht den zielgenauen Pass auf Kay Stempnakowski, der Spielführer der Bandelstorfer schiebt kaltschnäuzig ein und wirft das spielerische Konzept der Dummerstorfer vermeidlich über den Haufen. Der FSV zeigt allerdings keinerlei Anzeichen von Schockstarre. Im Gegenteil: Nach dem Rückstand präsentieren die Gelb-Schwarzen druckvollen Einbahnstraßen-Fußball.

Ein Schuss in Minute zehn aus der zweiten Reihe wird vom BSV zur Ecke geklärt – diese und zwei direkt folgende bringen allerdings nichts ein. Ein FSV-Freistoß vom linken Strafraumeck schrammt knapp über den Kasten (15.). Für Entlastung sorgt Kessins Stürmer-Duo per Tempogegenstoß: Niklas Graack nimmt beherzt Fahrt auf und bedient Kay Stempnakowski, der allerdings an Dummerstorfs Nummer Eins scheitert (20.). Eine Zeigerumdrehung später macht es der Capitano besser. Den Torhüter bereits umkurvt wird sein Schuss allerdings im letzten Moment von einem Abwehrspieler zur Ecke geklärt. Die Schlussphase der ersten Durchganges gehört dann wieder dem Tabellenführer. Daniel Lepinat verschätzt zunächst einen langen Freistoß, zwei FSVler verpassen es allerdings, den Ball per Kopf in die Maschen zu drücken (24). In Minute 27 sieht Kessins Rückhalt erneut nicht gut aus, ein flacher Distanzschuss landet zum 1:1 im Tor. Das Highlight und der Schlusspunkt der ersten 45 Minuten erfolgt dann nach ruhendem Ball. Ein direkt getretener Freistoß nach Foul an der rechten Strafraumkante befördert die Kirsche brachial und unhaltbar in den linken Giebel (34.). Das Tor zum 2:1 Pausenstand ist gleichzeit die letzte nennenswerte Aktion vor dem Seitenwechsel.

Zwei Minuten nach Wiederanstoß verbucht der BSV eine Doppelchance. Kay Stempnakowski ist nach schnellem Umschaltspiel frei durch, Dummerstorfs Torhüter pariert aber. Ein Schuss von Niklas Graack ist hingegen zu unplatziert. In Minute 50 fahren die Hausherren einen schnellen Konter. Der Abschluss verfehlt den Kasten allerdings, gleiches gilt für einen Heber vier Minuten später, der knapp drüber geht. Davon abgesehen sind die Gäste in dieser Phase dem Ausgleich gefühlt näher, als Dummerstorf der 3:1 Führung. Ein strammer Schuss von Max Klingenberg wird geblockt, der Nachschuss von Niklas Graack verfehlt sein Ziel (60.). Als dann zwei Minuten später ein Querpass von Tom Hutfilz im Sechszehner den Arm des über den Boden rutschenden Verteidigers berührt, bleibt die Pfeife des Unparteiischen stumm – aus Sicht der Blau-Weißen eine klare Fehlentscheidung. Beide Teams wechseln in den Folgenminuten jeweils einmal durch, Dirk Redlich ersetzt auf Seiten der Kessiner Tom Hutfilz und kann das Vertrauen postwendend zurück zahlen. Nach Foul an Kay Stempnakowski zeigt Bernhard Hartfiel auf den Elfmeterpunkt, eine zugegebenermaßen schon nicht mehr ganz so klar nachvollziehbare Entscheidung wie in der Szene zuvor. Kessins Routinier behält aber die Nerven, verlädt Dummerstorfs Keeper und markiert mit Saisontreffer Nummer sieben den Ausgleich (70.).

Die Schlussphase entwickelt dann endgültig hochdramatischen Derbycharakter – die Spannung hält die zahlreichen Anhänger beider Seiten im Mach-mit-Stadion kaum noch auf den Sitzen. Ein Schuss von Kay Stempnakowski in Minute 74 ist zu unplatziert. Eine weitere Möglichkeit das Spiel zu drehen, verpasst Patrick Guth nach Freistoß von Lars Illige und anschließender Flanke von Max Klingenberg (75.). Auf der Gegenseite segeln zwei Schüsse der Gastgeber weit drüber (77.), in Minute 80. verhindert Daniel Lepinat mit Glanzparade der erneuten Rückstand. 60 Sekunden später trifft Dummerstorfs Offensivabteilung nur das Außennetz. Die letzte Möglichkeit im Spiel hat dann der BSV in Minute drei der Nachspielzeit – Max Klingenbergs Pfund schrammt aber knapp über den Querbalken.

Nach dem Spiel entwickeln sich hüben wie drüben kleine Nicklichkeiten einzelner, das Gros beider Teams begegnet sich aber wie über die gesamten 90 Minuten fair und reicht sich sportlich die Hände. Der BSV Kessin empfängt am morgigen Sonntag den TSV Langhagen/Kuchelmiß, der FSV Dummerstorf II ist zeitgleich zu Gast beim SV Jördenstorf II.

FSV Dummerstorf II – BSV Kessin 2:2 (2:1)
Aufstellung D. Lepinat – N. Hähnel, L. Illige, F. Bauer, S. Frömel – T. Hutfilz (67. D. Redlich), P. Guth, M. Tausch, M. Klingenberg – N. Graack, K. Stempnakowski
Reserve S. Trinks, E. Dittmann, F. Pleban, D. Krosky, D. Redlich
Tore 0:1 K. Stempnakowski (5.), 1:1 (27.), 2:1 (34.), 2:2 D. Redlich (FE 71.)
Karten Gelbe Karte N. Hähnel (83. – Foul)

 

Nachgereicht: BSV siegt, Neuzugang schnürt Doppelpack

Mit einem Spiel Verzögerung, der BSV Kessin hatte am 12. Spieltag spielfrei, startete am 23.03. auch für die Bandelstorfer die heiß ersehnte Rückrunde. Als Tabellenführer war die Marschrichtung klar, man wollte an die konstant gute Form der Hinrunde anknüpfen. Dass dies gegen den Gast aus Thürkow gelang, war unter anderem Neuzugang Niklas Graack zu verdanken, der in seinem Pflichtspieldebut für die Randrostocker zwei Treffer beisteuerte. Die Gäste schwächten sich nach guten Phasen im Spiel gegen Ende der Begegnung selbst durch einen Platzverweiß.

Der Auftakt gelingt dem BSV nach Maß. Nach Balleroberung und Zuckerpass von Max Klingenberg taucht Kay Stempnakowski in Minute fünf frei vor Thürkows Rückhalt auf und netzt unhaltbar zum 1:0 ein. In der munteren Anfangsphase haben die Gäste vier Minuten später die Möglichkeit zum Ausgleich, nach Ballverlust von Mirko Tausch rauscht das Leder allerdings weit am Kasten von Daniel Lepinat vorbei. Eine Zeigerumdrehung später zieht Max Klingenberg satt ab, das Spielgerät landet aber auch in dieser Szene neben dem Tor. Kurz darauf kann sich der Rechtsaußen allerdings seinen zweiten Scorerpunkt verdienen. Nach Zuspiel von Patrick Guth legt er im Fünfer quer auf Niklas Graack, der zum 2:0 einschiebt (13.). Auch das nächste Highlight setzen die jungen Wilden: Nach Flanke von Max Klingenberg zirkelt Niklas Graack die Kirsche volley an die Latte, der Nachschuss von Max Klingenberg knallt an den Giebel (24.) – unglaublich.

In der Schlussviertelstunde vor dem Pausentee flacht die Begegnung etwas ab. Auf beiden Seiten zeigen sich immer wieder Ungenauigkeiten. Die Gäste werden zwar etwas stärker, reklamieren aber wiederholt Entscheidungen des Unparteiischen. In Minute 30 köpft Kay Stempnakowski eine von Max Klingenberg herein gebrachte Ecke knapp vorbei, beim direkten Gegenzug verzieht Thürkows Offensivakteur im Abschluss. Eine weitere TSV-Möglichkeit, einen Freistoß in Minute 32, entschärft Kessins Nummer Eins. Den Schlussstrich unter Halbzeit Eins zieht Lars Illige. Technisch versiert bringt er das Runde mit strammem Schuss auf's Eckige. Thürkows Torhüter klatscht zur Ecke, die für den BSV aber nichts mehr einbringt, weshalb es nur mit einer 2:0 Führung im Rücken in die Katakomben geht.

Die ersten zwanzig Minuten in Abschnitt zwei verschlafen die Gastgeber beinahe komplett. Körperlich zwar robust und präsent, spielerisch allerdings ausbaufähig eiert der Hausherr über den Rasen. Einzig ein Schuss von Spielführer Kay Stempnakowski in Minute 54 steht zu Buche – dieser wird allerdings zur Ecke abgewehrt. Ab der 66. Minuten ziehen beide Teams dann noch einmal das Tempo an. Zunächst geht ein flacher Schuss von Felix Birkner knapp vorbei. Auf der Gegenseite ist dann Thürkow überraschend frei durch, Daniel Lepinat behält im Rauslaufen allerdings die Nerven. Die Gäste drängen nun vehement auf den Anschlusstreffer. Ein Lattenkracher nach Ecke eröffnet dem TSV eine Nachschusschance, die Daniel Lepinat zu einer Glanzparade zwingt (71.). Kessin hat allerdings die passende Antwort parat. Kay Stempnakowski setzt sich auf links durch und hat im Strafraum das Auge für den mitgelaufenen Niklas Graack, der mit seinem zweiten Saisontreffer zur Vorentscheidung einschieben kann (76.).

Zwei Minuten später überschlagen sich die Ereignisse: Nico Hähnel sieht nach Foul an der Mittellinie zunächst den gelben Karton. Die Mannschaft der Gäste sieht die Verwarnung allerdings als zu geringe Strafe – Notbremse und rot wird gefordert – eine Kann-Entscheidung, von der Seitenlinie betrachtet aber eher Tendenz nur gelb. Bei einem Gastakteur entlädt sich dann der Frust. Der Schupser gegen Schiedsrichter Norman Ahrens bedeutet konsequenterweise den Platzverweis. Die Bandelstorfer haben damit für die Schlussphase die eindeutig besseren Karten und können gegen dezimierte Gäste noch zwei mal nachlegen. Der eine viertel Stunde zuvor eingewechselte Tom Hutfilz netzt nach tollem Solo im Strafraum flach zum 4:0 ein (83.). Den 5:0 Endstand besorgt Felix Birkner. Zunächst schickt er Spielführer Kay Stempnakowski von der Mittellinie auf die Reise, dieser legt dann vor Thürkows Keeper zurück auf den einschussbereiten Linksverteidiger (90).

BSV Kessin – TSV Thürkow II 5:0 (2:0)
Aufstellung D. Lepinat – F. Birkner, N. Hähnel (83. S. Fröhmel), F. Bauer, T. Schulz (64. D. Krosky) – N. Graack, M. Tausch, L. Illige, M. Klingenberg (68. T. Hutfilz) – P. Guth, K. Stempnakowski
Reserve T. Hutfilz, S. Fröhmel, D. Kroksy, E. Dittmann, S. Trinks, F. Pleban
Tore 1:0 K. Stempnakowski (5.), 2:0 N. Graack (13.), 3:0 N. Graack (76.), 4:0 T. Hutfilz (83.), 5:0 F. Birkner (90.)
Karten Gelb Thürkow (Foul 22.), Gelb N. Hähnel (Foul 78.), Rot Thürkow (Schieri geschubst 78.)

 

BSV weiter siegreich – Spielberichte folgen …

Was bitte ist hier los? Stecken die Kessiner noch in der Winterpause? So eine tolle Seite aber irgendwie null Info?!
 
Ja, leider ist es gerade so. Der BSV Kessin fährt nach durchwachsener Vorbereitung einen 5:0 Heimsieg gegen TSV Thürkows Zweite ein und toppt diese Ergebnis noch rekordverdächtig mit einem 14:0 Auswärtserfolg beim SV Eintracht Groß Wokern II. Eigentlich mehr als genug Material für spannende Artikel.
 
Leider erlaubt die Zeit bei mir (Enrico) aktuell keine großen Sprünge: keinen Kurzabriss und schon gar keine Detailbeleuchtung im gewohnten Stil. Ich bin die komplette Woche auf Schulungsreise – die dünne Personaldecke in unserer Redaktion kann diesen Ausfall auch nicht kompensieren. 🙂
 
Also: habt ein wenig Verständniss und Geduld, die Spielberichte (zumindest der Pflicht-Punktspiele) werden auf jeden Fall nachgereicht. Bis dahin …

Ergebnisse vom Neujahrsturnier 2014

Vielen Dank für ein gelungenes Turnier am Samstag!
 
Die Platzierungen:
 
1. BSG Helgas Kitchen
2. BSV Kessin I
3. SV Prebberede
4. LSV 75 Wahrstorf
5. ESV Lok Rostock II
6. SKV Steinhagen
7. Gröpelinger Kicker
8. BSV Kessin II
 
Bester Torschütze und Spieler des Turniers wurde Patrick Guth (BSV Kessin I), der Pokal für den besten Torwart ging an Marcel Kohlheim (BSG Helgas Kitchen). Herzlichen Glückwunsch!
 
An dieser Stelle noch "gute Besserung" an unseren Mittelfeldspieler Dirk Redlich, der sich im ersten Spiel verletzte und für ca. sechs Wochen ausfallen wird…

Nachgereicht: BSV mit Big-Point in Cammin

Auf dem Papier das Spitzenspiel des neunten Spieltages – auf dem Grün dann eine Begegnung mit Fehlern und Unsicherheiten auf beiden Seiten. Cammin dabei noch mit dem besseren Start und der insgesamt besseren ersten Hälfte, Kessin im zweiten Abschnitt dafür spielbestimmend. Am Ende ist der Dreier vom BSV nach Aufholjagd der Gastgeber sicherlich etwas glücklich, aufgrund der kaltschnäuzigen Verwertung der Torchancen aber verdient.

Die ersten Akzente setzen die Gäste aus Bandelstorf. Max Klingenberg setzt sich zentral durch und spielt durch die Gasse raus auf Dirk Redlich. Dieser bringt das Leder flach vor's Tor, Kay Stempnakowski verpasst freistehend allerdings knapp (4.). Drei Minuten später zieht Patrick Guth ein Foul knapp vor der Strafraumgrenze – der anschließende Freistoß von Dirk Redlich ist allerdings zu lang getreten. Aufregung dann auf der Gegenseite: Ein Offensivmann des SV 26 Cammin während eines Zweikampfes ins Straucheln, kann halb im Fallen aber noch Felix Pleban umkurven – das Leder trudelt zur vermeidlichen Führung ins Tor. Der Unparteiische pfeift die Situation allerdings kurz davor unglücklich ab und gibt Freistoß. Dieser wird von Kessins Mauer abgefangen, der satte Nachschuss geht knapp drüber (8.). Nach offenem Beginn kommt Cammin nun immer besser in die Partie und gegen eine verunsicherte BSV-Hintermannschaft immer wieder zentral durch. Die bis dato beste Möglichkeit leitet Nico Hähnel ungewollt ein. Kessins Innenverteidiger verschätzt einen Pass des Gegners, der herausgeeilte Felix Pleban kann den Ball auch nicht klären, letztendlich landet der Torabschluss allerdings knapp neben dem Gehäuse (20.). Für Entlastung sorgt Patrick Guth vier Minuten später. Der Mittelfeldmotor steckt nach Balleroberung durch auf Kay Stempnakowski. Kessins Spielführer ist im Antritt zunächst schneller als der Verteidiger, der Abschluss fällt dann aber zu kraftlos aus. Nach Pass von Dirk Redlich gelingt Patrick Guth dann aber doch die schmeichelhafte Kessiner Führung aus zentraler Position (25.). Der BSV findet nach dem 1:0 besser ins Spiel, der SV hingegen überzeugt zum Ende der ersten Halbzeit vor allem durch Standards. Zwei Ecken sorgen für Gefahr im Gäste-Sechszehner – ein Kopfball landet aber drüber (30.), eine weitere Ecke, direkt aufs Tor geschlagen, senkt sich auf die Latte (40.). Die letzte Offensivaktion vor dem Pausentee verbuchen dann die Weiß-Blauen. Kay Stempankowski zieht ab, Cammins Schlussmann kann entschärfen (42.).

Im zweiten Spielabschnitt verkehren sich die Vorzeichen nahezu komplett. Kessin agiert nun zielstrebiger und kommt zu vielen Einschussmöglichkeiten. Einen Freistoß von Dirk Redlich bringt Kay Stempnakowski per Kopf auf's Tor, der Nachschuss von Max Klingenberg wird zur Ecke geklärt. Dirk Redlich findet hier dann den Kopf von Tom Hutfilz, das Leder wird vom SV im letzten Moment auf der Linie abgewehrt (47.). Die Vorentscheidung gelingt dann innerhalb von fünf Minuten. Zunächst profitiert der BSV Kessin von einem Eigentor nach Flanke von Nico Hähnel (53.). Beim 0:3 behält Patrick Guth den Überblick – setzt sich in einer 2-gegen2-Situation durch und bedient per klugem Pass Sturmpartner Kay Stempnakowski, der nur noch einschieben braucht (58.). Kessin wird kämpferisch wie spielerisch nun immer bestimmender. Folgerichtig fällt das vermeidlich spielentscheidende 4:0 aus Sicht der Gäste. Felix Birkner wird im Strafraum zu Fall gebracht, Dirk Redlich behält vom Punkt die Nerven und bringt seine Mannen scheinbar uneinholbar in Front (62.). Cammin stemmt sich aber noch einmal beherzt gegen die drohende Niederlage. Ein Schuss aus zentraler Position wird noch abgefälscht und schlägt unhaltbar zum 1:4 ein (69.). Es folgt ein Doppel-Wechsel auf Seiten der Gastgeber, der für frischen Wind sorgt. Beim 2:4 agiert Kessins Hintermannschaft allerdings unglücklich. Ein Camminer Freistoß von der Strafraumkante wird in den Fünfer geschlagen. Felix Pleban wird hier bedrängt, wehrt sich aber nicht energisch genug – letztendlich resultiert die undurchsichtige Situation in einem Eigentor von Lars Illige (74.). Auf der Gegenseite erarbeitet Kay Stempnakowski einen Freistoß, Patrick Guth bringt den ruhenden Ball flach auf's Tor, Cammins Nummer Eins kann aber parieren (75.). Zwei Zeigerumdrehungen später fischt Felix Pleban einen SV-Schuss aus dem Winkel und klärt zur Ecke. Cammin startet nun die Schluss-Offensive, der BSV beschränkt sich auf sein Konterspiel. Letztendlich haben die Gastgeber aber nur noch eine Möglichkeit. In Minute 79 ist der Stürmer der 26er aber zu überrascht und kann eine große sich bietende Chance nicht nutzen. Den letzten Aufreger einer umkämpften aber sicherlich nicht unfairen Begegnung gibt es in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Daniel Lepinat trifft im Zweikampf im Fünfmeter-Raum auf Cammins Keeper – der unparteiische pfeift die Situation allerdings zunächst nicht ab, woraufhin Kessins eingewechselter Stürmer noch einmal abzieht. Es entlädt sich kurz angestauter Frust, der auch nach Abpfiff für Diskussions-Stoff sorgt – letztendlich gehen die Teams aber zu großen Teilen im Guten auseinander.

Camminer SV – BSV Kessin 2:4 (0:1)
Aufstellung F. Pleban – F. Birkner, N. Hähnel, L. Illige, S. Tews – M. Tausch (58. H. Kieseler), D. Redlich, M. Klingenberg, T. Hutfilz (79. D. Lepinat) – P. Guth, K. Stempnakowski (86. R. Stempnakowski)
Reserve R. Stempnakowski, D. Krosky, S. Trinks, D. Lepinat, E. Dittmann, H. Kieseler
Tore 0:1 P. Guth (25.), 0:2 ET (53.), 0:3 K. Stempnakowski (58.), 0:4 D. Redlich (62., FE), 1:4 (69.), 2:4 ET (74.)
Karten

 

Kessin erobert zweiten Rang zurück

Am Samstag konnte der SV 1926 Cammin mit Sieg in einer verrückten Begegnung vorlegen und über Nacht den BSV auf den dritten Tabellenplatz verweisen. Nicht einmal 24 Stunden später stellen die Bandelstorfer allerdings das alte Bild wieder her und sind mit nur drei Punkten Abstand weiterhin ärgster Verfolger des FSV Dummerstorf II. In einer streckenweise durchwachsenen Begegnung auf schwierigem Geläuf behält der gastgebende BSV Kessin die drei Punkte gegen Jördenstorfs Zweite verdient daheim. Aufgrund mangelnder Chancenverwertung der Hausherren fällt das Ergebnis aus Jördenstorfer Sicht sogar noch schmeichelhaft aus. Besonderheit in einer ansonsten fairen Partie waren drei berechtigte und am Ende auch jeweils souverän verwandelte Strafstöße.

Der Ballsportverein Kessin diktiert das Geschehen der Anfangsphase und erarbeitet sich schnell erste Gelegenheiten. Nach Rückpass von Tom Hutfilz von der Grundlinie schlägt Enrico Dittmann im Sechszehner vor dem gegnerischen Verteidiger einen Haken und zieht wuchtig mit links ab, den vom Keeper abgewehrte Ball bringt Hannes Kieseler mit Gefühl erneut auf's Tor, das Aluminium rettet aber für die Gäste (5.). Nach Ecke von Dirk Redlich schraubt sich Patrick Guth im Strafraum am höchsten, sein Kopfball wird vom SV-Rückhalt klasse pariert (10.). Keine Minute später zeigt Jens Nagel das erste und heute nicht letzte mal auf den Punkt – den fälligen Strafstoß nach Handspiel netzt Dirk Redlich flach und präzise zur Führung ein. Letzterer ist es auch, der das 2:0 markiert. Nach Pass von rechts durch Tom Hutfilz erzielt Dirk Redlich per Direktabnahme seinen achten Saisontreffer (15.). Das 3:0 hat Patrick Guth auf dem Fuß. Nach Doppelpass mit Dirk Redlich scheitert er allerdings an der Nummer Eins der Gäste (21.). In der Folge können die Kessiner ihre Feldüberlegenheit zunächst nicht weiter in Zählbares umwandeln. Durch zum Teil unnötige Nervosität wird der SV stark gemacht, der besonders durch das besonnene (Pass-)Spiel mit Überblick der alten Garde Angriffe durch die Mitte oder über die rechte Außenbahn vorträgt. Der Treffer zum Anschluss fällt so nicht unverdient. Zunächst wird Enrico Dittmann überspielt, und auch Lars Illige kann Jördenstorfs Nummer 11 nicht stoppen – die Quittung wird aus spitzem Winkel zum 2:1 serviert (24.). Kessin genügen nach ereignisarmen Folgeminuten allerdings nur 120 Sekunden, um erneut deutlich in Führung zu gehen. Spielführer und überzeugter Bartträger Kay Stempnakowski bringt die Hausherren mit 4:1 in Front, den Scorerpoint sichert sich in beiden Fällen der heute blendend aufgelegte Patrick Guth (36. + 38.). Quasi mit dem Pausenpfiff verkürzt der SV Jördenstorf II erneut. Der Elfmeter nach Foulspiel von Enrico Dittmann wird mittig eingeschoben (45.).

Der zweite Spielabschnitt ist trotz drei weiterer Tore (in Summe damit immerhin das neunt-torreichste Spiel in MV an diesem Wochenende) eher geprägt vom Auslassen von Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Das 5:2 zwei Minuten nach Wiederanpfiff gelingt aber zunächst ansatzlos. Nach präziser Flanke von Lars Illige sorgt Kay Stempnakowski mit seinem 16. Treffer in der Spielzeit 2013/14 für die Vorentscheidung. Nur eine Zeigerumdrehung später setzt der Capitano einen Kopfball nach Flankenball von Max Klingenberg völlig frei stehend neben das Gehäuse. In Minute 57 schickt Innenverteidiger Frank Bauer Kessins Kapitän. Kay Stempnakowski kann sich gegen die Gästeabwehr geschickt durchsetzen, sein Querpass vorm Torhüter auf Patrick Guth ist aber zu unsauber gespielt und so für seinen einschussbereiten Sturmpartner unerreichbar. Auf der Gegenseite packt Daniel Lepinat nach Schuss aus kurzer Distanz eine sehenswerte Parade aus (60.). Beim zweiten SV-Elfmeter, beim Herauslaufen selbst verursacht, ist er aber wiederum machtlos (70.). Das Tor des Monats gelingt Patrick Guth zum 6:3 Endstand. Zunächst scheitert der bullige Stürmer aus kurzer Entfernung am klasse reagierenden Schlussmann, beim anschließenden technisch brillanten Fallrückzieher in den langen Winkel lässt er der gesamten Abwehr aber keine Chance, den Treffer zu verhindern (73.). In den Schlussminuten der Partie schöpft der BSV Kessin dann das Wechselkontingent aus und verwaltet den nach hinten raus ungefährdeten Sieg. Falco Zorn kommt so z.B. zu seinem ersten Saisonspiel, Tobias Schulz und Steven Trinks geben ebenfalls ein kurzes Stelldichein.

Nach dem Abpfiff verabschieden sich die Kontrahenten sportlich fair, selbst Jördenstorf "Sprachrohr" (im Spielverlauf des öfteren lautstark gegen Schieri und Spieler unterwegs) gibt jedem einzelnen die Hand – vorbildlich und auf dieser sportlichen Ebene keine Selbstverständlichkeit. Im letzten Hinrundenspiel geht es für die Nummer Eins der Auswärtstabelle am kommenden Sonntag zum MSV Dahmen. Der SV Jördenstorf II, durch die Niederlage auf den neunten Tabellenplatz abgerutscht, empfängt zeitgleich den Camminer SV.

BSV Kessin – SV Jördenstorf II 6:4 (4:2)
Aufstellung D. Lepinat – D. Krosky (65. T. Schulz), F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (82. F. Zorn) – H. Kieseler (78. S. Trinks), D. Redlich, M. Klingenberg, T. Hutfilz – P. Guth, K. Stempnakowski
Reserve F. Pleban, M. Tausch, T. Schulz, S. Trinks, F. Zorn
Tore 1:0 D. Redlich (HE 11.), 2:0 D. Redlich (15.), 2:1 (24.), 3:1 K. Stempnakowski (36.), 4:1 K. Stempnakowski (38.), 4:2 (FE 45.), 5:2 K. Stempnakowski (47.), 5:3 (FE 70.), 6:3 P. Guth (73.)
Karten

 

Kessin zurück in der Erfolgsspur

Beim BSV Kessin dauerte es einige Tage, um die unglückliche Niederlage im Spitzenspiel gegen den FSV Dummerstorf am vergangenen Spieltag abzuhaken. Mund abputzen, weitermachen lautete die Devise. Mit frischen Mut und breitem Kader trat man am zurück liegenden Sonntag beim TSV Langhagen/Kuchelmiß 95 an. Dieser wiederum war bis in die Haarspitzen motiviert, den Abwärtstrend der vergangenen Wochen zu stoppen. Schon im Vorfeld schwor man sich in Foren und sozialen Netzwerken auf den Kampf gegen den Tabellendritten ein, musste aber letztendlich trotz zwischenzeitlicher Führung die dritte Niederlage gegen einen Großen der Liga in Folge hinnehmen.

Der erste Spielabschnitt geht klar an die Gäste. Kay Stempnakowski nach Einwurf (5.) und Patrick Guth mit strammen Schuss nach Vorarbeit von Nico Hähnel (9.) hinterlassen erste Duftmarken. Eine Flanke von Lars Illige gibt Langhagens Torwart noch die entscheidende Richtungsänderung, Tom Hutfilz kann das Leder in Minute 12 daher nicht mehr platziert genug setzen. Der BSV bleibt aber weiterhin das Spiel bestimmende Team und geht früh durch Patrick Guth in Führung – den Scorerpoint sichert sich Spielführer Kay Stempnakowski (14.). Auch im weiteren Spielverlauf ist die Gastelf dem 2:0 näher als der TSV dem Ausgleich. Da Nico Hähnel im eigenen Sechszehner allerdings zu wuchtig einsteigt, verwandeln Ralf Köster den fälligen, mit dem gelben Karton verzierten Strafstoß zum 1:1. Felix Pleban ist zwar in der richtigen Ecke, von seinen Fingerspitzen kullert das Spielgerät aber zum Ausgleich ins Tor (27.). Nur zwei Minuten später stellt Kay Stempnakowski mit einem nicht unhaltbaren Schuss den alten Abstand wieder her – der zwölfte Saisontreffer unseres Capitanos. Danach stehen sich die Gäste beim Deckel drauf machen oft selbst im Weg. Unter anderem senkt sich eine Hereingabe von Sebastian Tews noch gefährlich vor's Tor und streift den linken Pfosten nur knapp (31.) – Kay Stempnakowski fehlt in Minute 40 ebenfalls die nötige Genauigkeit im Abschluss. Mit der letzten Aktion vor der Pausenbrause wittern die Roten dann noch einmal Morgenluft: Felix Pleban schmeißt sich allerdings vor dem einschussbereiten Gegenspieler in eine scharfe Flanke und lenkt das Runde knapp am Eckigen vorbei.

Nach dem Seitenwechsel drehen sich die Vorzeichen. Der TSV agiert mutiger und kommt in Überzahl zum verdienten Ausgleich – Torschütze ist erneut Ralf Köster. Drei Minuten vor dem 2:2 muss sich Frank Bauer zur Behandlung an den Spielfeldrand begeben. Aufgrund heftiger Nasenbluten in Folge eines per Kopf geklärten Balles endet für den Innenverteidiger in Minute 60 mit Einwechselung von Mirko Tausch der Arbeitstag. Lars Illige bekleidet fortan die zentrale Position im Abwehrverbund. Das Team um Goalgetter Marcel Popp (rechts im Bild im Zweikampf gegen Nico Hähnel – Quelle: User-Post auf Facebook, Foto: Dirk Behm) kann zunächst von dieser Neujustierung profitieren. Nach Einwurf kann Felix Pleban einen Ball zunächst entschärfen, die 95er setzen aber beherzt nach und treffen zum umjubelten 3:2 durch Stefan Günther (64.). Zu allem Überfluss muss Tom Hutfilz in Minute 73 aufgrund einer Knöchelverletzung das Feld verlassen. Hannes Kieseler, Edeljoker und Neuentdeckung der letzten Wochen, ersetzt ihn positionsgetreu. Die drohende Niederlage kann der BSV schlussendlich glücklich aber nicht unverdient mit einem Kraftakt innerhalb von fünf Minuten abwenden. Dirk Redlich markiert zentral von der Strafraumkante zunächst das wichtige 3:3 (82.), ehe ein Flankenball von Max Klingenberg von einem Kuchelmiß-Verteidiger beim Abwehrversuch über die Linie gedrückt wird (86.). Die Gastgeber müssen nun naturgemäß auf machen – der BSV nutzt die sich ergebenden Konterchancen. Patrick Guth sorgt drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit für die Entscheidung. So fällt es dann auch nicht mehr ins Gewicht, dass Hannes Kieseler drei tolle Angriffe nicht mit einem Treffer vergolden kann. Zunächst köpft er einen Meter am Kasten vorbei (88.), eine Minute später wird eine Hereingabe des Vereinsurgesteins auf der Linie geklärt. Und auch der letzte Schuss der von Matthias Lorke geleiteten Partie nach Flanke von Sebastian Tews ändert nichts mehr am 3:5 Endstand (90.+1).

Des einen Freud ist des anderen Leid: Der TSV Langhagen/Kuchelmiß 95 ordnet sich mit dieser last minute Niederlage weiterhin im Niemandsland der Tabelle ein und ist beim Spiel in Jördenstorf am kommenden Sonntag sicherlich auf Wiedergutmachung aus. Die Kessiner treffen bereits einen Tag zuvor im Spitzenspiel des neunten Spieltages auf den punktgleichen Camminer SV.

[Anmerkung der Redaktion: In den Mitschriften zum Spiel fanden sich überwiegend Angriffe des BSV Kessin. Zu Offensivaktionen des TSV fehlen größtenteils Stichpunkte, so dass der vorliegende Bericht ggf. ein (etwas) einseitiges Bild entstehen lässt. Die Kräfteverhältnisse, gerade im zweiten Abschnitt, entsprachen nicht zu 100% dem Artikel-Text.]

TSV Langhagen/Kuchelmiß 95 – BSV Kessin 3:5 (1:2)
Aufstellung F. Pleban – E. Dittmann, N. Hähnel, F. Bauer (60. M. Tausch), S. Tews – T. Hutfilz (73. H. Kieseler), D. Redlich, L. Illige, M. Klingenberg (??. S. Trinks) – P. Guth, K. Stempnakowski
Reserve D. Krosky, R. Stempnakowski, H. Kieseler, F. Zorn, S.Trinks, M. Tausch
Tore 0:1 P. Guth (14.), 1:1 R. Köster (FE 27.), 1:2 K. Stempnakowski (29.), 2:2 R. Köster (58.), 3:2 S. Günther (64.), 3:3 D. Redlich (82.), 3:4 (ET 86.), 3:5 P. Guth (87.)
Karten Gelb Nico Hähnel (Foulspiel)

 

+++ SPECIAL +++ ALLE INFOS ZUM DERBY +++

Es war DAS Spitzenspiel der ersten Kreisklasse, Staffel III Warnow schlechthin. Der ungeschlagene Spitzenreiter FSV Dummerstorf 47 II traf am vergangenen Sonntag bei bestem Fußballwetter auf den BSV Kessin, bis dato ebenfalls ohne Punktverlust und mit einem Spiel weniger Tabellenzweiter. Die Partie warf schon Wochen vor dem Start seine Schatten voraus, in Foren wurde das Spiel kontrovers thematisiert, in den Medien war das Derby omnipräsent. Vorfreude hin oder her: Was zählt, ist letztendlich immer auf'm Platz.
Und eben dieser beschäftigte die Kessiner Verantwortlichen schon seit den heißen Sommermonaten. Von der Sonne, Maulwürfen und Wühlmäusen geschunden, wurde der Bandelstorfer Acker leider seinem schlechten Ruf mehr als gerecht. In vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitstunden wurde das Feld allerdings gewalzt, Löcher gestopft – gegen die Sportsfreunde aus Behren-Lübchin wurde das Geläuf sogar geschont. Irgendwie passte der Rasen dann so auch ins herbstlich bunte Bild: sattes Grün auf der zur Straße gerichteten Seite, sandige Abschnitte jenseits des Mittelkreises. Für Schiedsrichter Christian Holz allerdings kein Hindernis, das Match pünktlich anzupfeifen.
Beide Teams liefen dabei in nahezu Bestbesetzung auf. Kessin stellte einen 17-Mann-Kader, aus der Stammelf musste einzig auf Felix Birkner verzichtet werden. Der FSV um Kapitän Remo Deffge verstärkte sich punktuell aus der ersten Mannschaft und betrat wie der Gegner hochmotiviert die über den Vormittag verteilt von ca. 100 Schlachtenbummlern, Funktionären und Sportlern besuchte Arena.

Nach erstem Beschnuppern kommt Dummerstorf in Minute neun zum ersten Eckstoß. Der anschließende Kessiner Konter über Dirk Redlich wird abgefangen, der FSV kommt zum ersten Schuss des Spiels. Auch in den folgenden Szenen der Anfangsminuten investieren die Gäste mehr, doch auch der zweite Torabschluss ist zu schwach und unplatziert (15.). Die Jungs in Gelb-Schwarz bleiben aber am Drücker und kommen aus ruhigem Aufbauspiel ein ums andere mal zu Möglichkeiten. Der BSV hingegen präsentiert sich zunächst nervös und agiert überhastet. Auch Rückhalt Felix Pleban kann zunächst nicht die nötige Ruhe ausstrahlen, verschätzt einen aufsetzenden Ball und klärt nur zur Ecke (17.). Aus dieser kann Dummerstorfs Zweite aber ebenso wenig Kapital schlagen, wie aus zwei weiteren in der 26. Minuten.
Auf der Gegenseite kommen dann auch die Hausherren zu ersten Einschussmöglichkeiten. Nach Zusammenspiel von Patrick Guth und Max Klingenberg kommt Kay Stempnakowski gegen den heraus geeilten Keeper nur zu einem Pressschlag, der Nachschuss von Dirk Redlich ist dann zu hoch platziert (27.). Einen halbhohen Ball nach genialer Spieleröffnung durch Patrick Guth verpasst Kay Stempnakowski freistehend denkbar knapp (33.). Eine Minute zuvor kommen die 47er zur bis dato besten Chance. Lars Illige klärt bei einem Abwehrversuch das Spielgerät zu zentral, der anschließende Schuss schrammt nur knapp am Kasten vorbei.
Die Führung für den Tabellenführer fällt wie aus dem Lehrbuch: Zunächst stark über die rechte Außenbahn durchgesetzt landet das Leder per flacher Hereingabe im Kessiner Fünfer, Felix Pleban hat gegen Toni Buckentin keine Abwehrmöglichkeit. Das 0:1 ist zu diesem Zeitpunkt hoch verdient, obgleich auch der BSV Kessin nach Anlaufschwierigkeiten in einer inzwischen recht ruppigen aber nicht unfairen Partie im Spiel ist und gegen hält. So sehen die Zuschauer vor dem Seitenwechsel noch zwei Offensivaktionen der Bandelstorfer. Kay Stempnakowski versucht es in Minute 36. per Heber, sein Kunstschuss ist aber zu unplatziert. Einen Freistoß von Patrick Guth entschärft Dummerstorfs Nummer 1 in letzter Sekunde vor dem eingelaufenen und einschussbereiten Mirko Tausch (37.).

Die beherzte Halbzeitansprache von Vereinsurgestein Thomas Guth scheint schnell zu fruchten. Mit der ersten Möglichkeit im zweiten Abschnitt gelingt dem BSV Kessin der Ausgleich. Mirko Tausch steckt den Ball zentral auf Kay Stempnakowski. Kessins nominell einzige Spitze kann per geschickter Körperdrehung Dummerstorfs Abwehrverbund aushebeln und ins lange Eck einschieben (48.). Eine Zeigerumdrehung später muss Christian Holz erneut zum Kugelschreiber greifen. Nico Hähnel steigt gegen seinen Gegenspieler zu hart ein und sieht zurecht den gelben Karton.
Davon ab gelingt dem Tabellenzweiten der Zugriff zum Spiel jetzt immer besser, die kämpferische Einstellung stimmt, die Spielanteile kippen zugunsten der Blau-Weißen. Und auch die offensiven Nadelstiche sitzen: Nach Befreiungsschlag aus der Defensivreihe setzt Kay Stempnakowski gegen drei Dummerstorfer nach, dessen Torwart Kessins Spielführer anschießt und Glück hat, dass der Ball nicht in den Maschen landet (51.). Hinter sich greifen muss er neun Minuten später. Kessins Capitano setzt sich zentral durch, sucht aber nicht das 1-gegen-1, sondern bedient mit Übersicht den mitgelaufenen Max Klingenberg, der zum 2:1 nur noch einschieben muss. Kurz darauf zieht der FSV bereits seinen letzten Wechsel. Nachdem in der Pause bereits zwei mal umgestellt wurde, erfolgt der letzte Wechsel verletzungsbedingt (64.).
Die Schlussphase entwickelt sich zu einem regelrechen Fußballkrimi. Kay Stempnakowski zieht erneut beherzt ab, Ertrag ist aber nur ein Eckball (66.). Auf der Gegenseite entschärft Felix Pleban einen satten Schuss im Flug per Faust (70.). Danach taucht Dirk Redlich zwei mal gefährlich vor Dummerstorfs Kasten auf. Bei seiner Möglichkeit in Minute 77 ist er nach öffnendem Pass überraschend durch und sucht den Abschluss zu früh, einen Freistoß kurz darauf setzt er drüber. Und wie so oft recht sich das Auslassen von Torchancen im weiteren Spielverlauf. Nur eine Minute später findet der FSV die Lücke in des Gegners Abwehr, Felix Pleban ist aber zunächst noch per Fußabwehr dazwischen. Da Sebastian Tews allerdings im Strafraum unglücklich von hinten gegen den Gegenspieler agiert, ruht der Ball nach Pfiff des Unparteiischen auf dem Elfmeterpunkt – den Strafstoß verwandelt Ron Neumann eiskalt (78.).
Kessin gelingt es in den letzten Minuten nicht mehr, sich von der eigenen Schockstarre zu lösen, der FSV zieht die Begegnung erneut an sich. Einen Freistoß kann Sebastian Tews noch zur Ecke klären (83.). Drei Minute später erzwingen die Gäste begünstigt durch einen Patzer von Felix Pleban allerdings den Siegtreffer. Kessins Nummer 1 lässt einen haltbaren Ball prallen, Roland Riske staubt mit seinem ersten Saisontreffer ab.

BSV Kessin – FSV Dummerstorf 47 II 2:3 (0:1)
Zuschauer ca. 80
Schiedsrichter Christian Holz
Aufstellung F. Pleban – N. Hähnel, L. Illige, F. Bauer, S. Tews (89. E. Dittmann) – M. Tausch (88. R. Stempnakowski), T. Hutfilz, P. Guth, D. Redlich, M. Klingenberg – K. Stempnakowski
Reserve R. Stempnakowski, D. Lepinat, E. Dittmann, S. Trinks, F. Zorn
Tore 0:1 T. Buckentin (35.), 1:1 K. Stempnakowski (48.), 2:1 M. Klingenberg (60.), 2:2 R. Neumann (78. FE), 2:3 R. Riske (85.)
Karten Gelb N. Hähnel (49. Foulspiel), Gelb R. Stempnakowski (89. Foulspiel)

 

Stimmen zum Spiel

FSV Dummerstorf 1947 e.V. (Facebook-Fanpage):
"Unsere 2. Mannschaft schlägt den BSV im Derby und bleibt ungeschlagener Tabellenführer !!!"

Johnny (ostsee-fussball.de):
"Kurz gesagt: geiles Derby!! Nach Führung und Rückstand, kurz vor Schluss doch noch gewonnen."

Mirko Tausch:
"Ja, glücklich gewonnen hat der FSV. Mit einer Punkteteilung wären wohl auch alle zufrieden gewesen. Aber sonst war es schon ein geiles Spiel, in dem beide Mannschaften sich nichts geschenkt haben."

Kay Stempnakowski:
"Wenig Worte!! Erste Hälfte nur Dummerstorf mit ein, zwei Nadelstichen von Kessin. Zweite Hälfte ein geiles Derby mit allem, was ein Fußballspiel braucht. Für Zuschauer, Gewinner und Verlierer war es ein gelungenes Spiel, wobei wir sehnsüchtig auf Wiederholung hoffen. Danke an den FSV für diesen geilen Tag."
 

  Saisonstatistik
2 Platzierung 1
15 Punktzahl 21
21:5 Torverhältnis 21:6
+16 Tordifferenz +15
Kay Stempnakowski (11 Treffer) Top-Torschütze Toni Buckentin (5 Treffer)
6 Gespielte Spiele 7
5 Siege 7
0 Unentschieden 0
1 Niederlagen 0
3 Gelbe Karte 4
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

Der direkte Vergleich

Datum Heim Gast Ergebnis
So, 07.09.2008 BSV Kessin FSV Dummerstorf 47 II 1:12
So, 06.10.2013 BSV Kessin FSV Dummerstorf 47 II 2:3
So, 04.05.2014 FSV Dummerstorf 47 II BSV Kessin DIE REVANCHE!

Eure Meinung

Was sagt ihr zum Derby? Geht der Sieg für den FSV in Ordnung? Gelingt dem BSV die passende Antwort im Rückspiel? Wie habt ihr das Spiel vom Platz oder der Seitenlinie erlebt? Hinterlasst gerne ein paar Worte im Kommentar-Bereich.