Und noch einmal hieß es am vergangenen Wochenende: Stollenschuhe statt Badelatschen. Bei erneut drückenden Temperaturen empfing der BSV Kessin zum letzten Testspiel der Saisonvorbereitung 2013/14 die dritte Mannschaft des PSV Rostock. Trotz zweier Tore des Capitanos ging die Partie am Ende knapp verloren. Auf sich aufmerksam machen konnte der 19-jährige Tom Hutfilz, der das Team wahrscheinlich zur neuen Spielzeit verstärken wird.
Gegenüber dem Spiel gegen dem FSV Nordost Rostock III fällt sofort die Umstellung auf der Torwart-Position ins Auge: in Vorbereitung auf den Pokal-Kracher gegen die BSG HK Rostock rückt die alte Nummer Eins Daniel Lepinat in den Kasten und ersetzt Felix Pleban, der am 18.08.2013 nicht dabei sein wird. Ansonsten setzt Thomas Guth (heute anstelle von Mirko Tausch der Mann an der Seitenlinie) auf Bewährtes: 4-1-4-1-System mit punktuellen Umstellungen. Sein Team ist es auch, das besser aus den Startlöchern kommt, wobei der BSV drei Versuche liegen lässt, bevor das Runde im Eckigen zappelt. Unter anderem vergibt Nico Hähnel per Kopf nach Ecke von Dirk Redlich (15.), ebenso Stephan Frömels mit Schuss aus 16 Metern nach Vorarbeit von Lars Illige (20.). Die verdiente Führung markiert Kay Stempnakowski: nach Zuspiel von Patrick Guth umspielt dieser Rostocks Schlussmann und schiebt aus spitzem Winkel ein. Das 2:0 hat der Spielführer der Kessiner nur drei Minuten später auf dem Fuß. Nach vorbildlich vorgetragenem Flügelspiel von Dirk Redlich und Lars Illige kommt Kay Stempnakowski im Fünfer zum Abschluss, das Spielgerät landet allerdings über dem Querbalken (27.). Der PSV agiert im ersten Abschnitt verhalten und kann nur mühsam Fuß fassen, kommt allerdings auch zu Möglichkeiten. Einen Eckball entschärft Daniel Lepinat dabei zunächst noch (26.), beim Ausgleich nach kollektivem Tiefschlaf des Abwehrverbundes muss er allerdings das erste mal hinter sich greifen (29.). Die passende Antwort der Gastgeber, das 2:1 nur eine Minute später, hat dann aufgrund einer Abseitsposition einen nicht zu verachtenden Schönheitsfehler. In Minute 32 prüft Max Klingenberg PSVs Rückhalt ansatzlos aus 25 Metern (drüber), sechs Minuten vor dem Seitenwechsel besinnt er sich dann auf den Nebenmann: Nach Zuspiel des Mittelfeldmannes gelingt Kay Stempnakowski die erneute Führung – Referee Udo Klingenberg pfeift so beim Stand von 2:1 zum wohlverdienten Pausen-Eistee.
Im zweiten Abschnitt verkehren sich die Vorzeichen etwas. Zwar kommen die Recken in Blau-Weiß zu Beginn noch zu Torchancen, mit zunehmender Spielzeit schwinden allerdings die Kräfte und der PSV Rostock kann sich ein leichtes, optisches Übergewicht erarbeiten. Drei Minuten nach Wiederanpfiff scheitert Kay Stempnakowski per Kopf nach Flanke von Tom Hutfilz, eine Kopfballmöglichkeit des heute etwas blassen Patrick Guth nach hohem Zuspiel von Stephan Frömel vereitelt Rostocks Nummer Eins mit klasse Reaktion (54.). Und hast du (vorne) kein Glück, kommt wie so oft noch Pech dazu: Nico Hähnel steigt im eigenen Sechszehner zu robust ein, den fälligen Elfmeter verwandeln die Gäste zum Ausgleich. Und auch der leistungsgerechte Punkt bleibt den Bandelstorfern schlussendlich verwehrt. Vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit (heute ohne Wasserpausen) nutzen die PSVler eine erneute Unkonzentriertheit des Abwehrverbundes eiskalt und treffen zum 2:3 Endstand. Unterm Strich war aber nicht alles schlecht, wie Mannschaftrats-Mitglied Dirk Redlich heraus stellt: "An die gute Leistung der ersten Halbzeit kann man in den nächsten Spielen auf jeden Fall anknüpfen". Und auch Tom Hutfilz zieht nach den ersten Aktionen im BSV-Dress ein positives Fazit: "Mir hat die Mannschaft vom ersten Eindruck wirklich zugesagt – ich würde gerne ein Teil des Teams werden", schränkt aber auch mit Augenzwinkern ein: "Da ich seit über einem Jahr kein Fußball mehr im Verein gespielt habe, ist es hoffentlich zu verzeihen, dass ich noch nicht bei 100% angekommen bin", so der gebürtige Rostocker, der von 2007 bis 2011 die Töppen für den Rostocker FC schnürte. Ein Vertragsunterzeichnung ist aber wohl nur noch reine Formsache, wenn man vereinsinternen Quellen Glauben schenken kann. Willkommen an Board, Tom!
[Anmerkung der Redaktion: Der Autor konnte verletzungsbedingt das Spiel vor Ort nicht selbst verfolgen. Wir bitten euch, mögliche Ungereimtheiten im Artikel zu entschuldigen oder zu berichtigen. Vielen Dank an Jule Nentwich für die Zuarbeit zum Spielbericht.]
BSV Kessin – PSV Rostock III 2:3 (2:1) | |
Startaufstellung | D. Lepinat – D. Conrad, N. Hähnel, F. Birkner, S. Frömel – L. Illige, D. Redlich, P. Guth, M. Klingenberg, T. Hutfilz, K. Stempnakowski |
Weitere Einsätze | S. Trinks, F. Pleban |
Tore | 1:0 K. Stempnakowski (24.), 1:1 (29.), 2:1 K. Stempnakowski (39.), 2:2 (60.), 2:3 (86.) |
Karten | – |