Kessiner bezwingen PSV Rostocks Vierte mit 5:2

"So ein Spiel musst du auch erst einmal gewinnen." – Als klarer Außenseiter reiste die vierte Vertretung des PSV Rostock am vergangenen Sonntag zum gastgebenden BSV Kessin. Bei spätsommerlicher Sonne galt es für die Hausherren gegen das Tabellenschlusslicht die richtige Mischung aus Selbstbewusstsein und Konzentration und Spannung zu finden, ohne den Gegner zu unterschätzen. Am Ende kann man der Favoritenrolle gerecht werden und bleibt auch im vierten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen.

Die Anfangsminuten geben den Offensivabteilungen und beiden Keepern die Möglichkeit, alle Systeme hoch zu fahren, Schalter und Hebel in die richtige Position zu bringen. Dirk Redlich gibt den ersten Warnschuss auf das Rostocker Gehäuse ab, PSVs Schlussmann hält sicher (1.). Felix Pleban, der heute für den verhinderten Daniel Lepinat zwischen den Kessiner Pfosten steht, tut es ihm eine Minute später gleich. Die nächste Einschussmöglichkeit für den BSV vergibt Sebastian Tews (5.), bevor Roy Stempnakowski nach Vorarbeit von Dirk Redlich mit seinem ersten Saisontreffer das 1:0 markiert und seinen Startelf-Einsatz rechtfertigt. Der Gastgeber bleibt in der Folge weiter spielbestimmend am Ball. Ein Freistoß von Dirk Redlich in Minute 13 schrammt zunächst knapp am Tor vorbei, eine Minute später fällt dann aber das 2:0. Nach Ecke von Sebastian Tews kommt es zum Gedränge im Rostocker Strafraum. Lars Illige bekommt das Spielgerät aus kurzer Distanz an die Hand. Da der Arm aber angelegt und keine unnatürliche Handbewegung erkennbar ist, schiebt er regelkonform in die rechte Torwartecke ein. Sehenswert gestaltet sich der Anschlusstreffer der Gäste: Felix Pleban rückt zu weit aus seinem Kasten und muss mit ansehen, wie der PSV mit gefühlvollem Distanzschuss einnetzt (19.). Die passende Antwort gelingt den Jungs in Blau-Weiß postwendent. Dirk Redlich nutzt Abstimmungsprobleme im 16er des PSV zum 3:1 Zwischenstand – Dirks dritter Treffer 2012/13. In der Folge steht Rostocks Nummer Eins mehrmals im Blickpunkt. In Minute 25 entschärft er einen Freistoß von Kay Stempnakowski sicher, zeigt aber auch immer wieder kleinere Unsicherheiten. Einen haltbaren Schuss nach ruhendem Ball von Dirk Redlich klärt er zur Ecke (37.). Die Schlussminuten des ersten Spielabschnittes gestalten sich ausgeglichen. Der PSV Rostock überwindet die gegnerische Abwehr, hat aber Pech, dass der eingelaufene Stürmer vor Kessins Keeper einen Schritt zu spät kommt (38.). Ein Torschuss von Dirk Redlich wird lang geklärt (40.), auf der Gegenseite hält Felix Pleban zwei mal sicher (42. und 45.). Die letzte Möglichkeit der Hausherren vor der Pause vergibt Spielführer Kay Stempnakowski nach Freistoß von Dirk Redlich (43).

Die zweiten 45 Minuten setzen zunächst nahtlos an das Bild der ersten Halbzeit an: Freistoß Dirk Redlich – knapp am Tor vorbei (51.). Rostock nutzt kurz darauf eine Unsicherheit der Bandelstorfer Hintermannschaft, kommt zum Schuss, Felix Pleban ist aber auf dem Posten (53.). Im direkten Gegenzug vergibt Kay Stempnakowski. Die größte Gefahr erzeugen die Kessiner heute immer wieder in Folge präzise geschlagener ruhender Bälle: Ein Freistoß von Tom Theberath wird noch abgefälscht, beim Nachschuss von Lars Illige ist Rostocks Rückhalt zur Stelle (61.). Drei Minuten später sorgt Philip Heyden mit dem 4:1 per Kopf nach Standard von Lars Illige für die Vorentscheidung. Die Folgeminuten gestalten sich dann ereignisarm. Der PSV Rostock findet kein probates Mittel gegen die gut gestaffelten Defensivreihen des Gegners, der BSV schöpf sein Wechselkontingent voll aus und sorgt primär für Ergebnissicherung. Offensiv agiert der Tabellendritte in dieser Phase ungefährlich: Nach Ecke von Dirk Redlich hat der PSV Keeper keine Probleme (79.), Patrick Guths Schuss in der Folgeminute schnellt über das Tor. Mit seinem achten Treffer im sechsten Spiel sorgt Kay Stempnakowski dann aber doch noch mal für den kollektiven Torschrei im Rund. Der Capitano erkämpft sich den Ball im gegnerischen Strafraum und schließt beherzt ab (83). Auf der anderen Seite lässt Tom Theberath bei einem Klärungsversuch Felix Pleban keine Chance, das 5:2 fällt per Eigentor. In der Schlussminute setzt dann Roy Stempnakowski Bruder Kay noch einmal sehenswert in Szene. Dieser trifft das Leder aber nicht voll, bevor der gegen Viktoria Rostock noch zum Teil arg überforderte Schiedsrichter, der heute eine verbesserte Vorstellung bot, dann abpfeift.

Mit zehn Punkten und 23:6 Toren aus vier Begegnungen festigt der BSV Kessin damit Tabellenplatz drei und trifft am 21.10. auf Verfolger Rostocker FC. Der PSV bleibt weiter ohne Punkt im Ligawettbewerb und empfängt am 7. Spieltag die LSG Elmenhorst II.

BSV Kessin – PSV Rostock IV 5:2 (3:1)
Aufstellung F. Pleban – D. Conrad (76. N. Hähnel), T. Theberath, L. Illige, E. Dittmann (81. H. Kieseler) – P. Heyden, D. Redlich, M. Tausch (P. Guth), S. Tews – R. Stempnakowski, K. Stempnakowski
Reserve P. Guth, N. Hähnel, S. Trinks, H. Kieseler
Tore 1:0 R. Stempnakowski (10.), 2:0 L. Illige (14.), 2:1 (19.), 3:1 D. Redlich (22.), 4:1 P. Heyden (64.), 5:1 K. Stempnakowski (83.), 5:2 T. Theberath (ET 84.)
Karten PSV (87. Gelb, Foulspiel/Meckern)