Scheiße war's, und kein Kompott… Nach zwei abgesagten Spielen und einer witterungsbedingt durchwachsenen Vorbereitung kehrt der BSV Kessin mit herber Niederlage im Gepäck aus Lambrechtshagen zurück. Gegen spielerisch und läuferisch starke Gastgeber, die sich mit einem Platzverweiß in Halbzeit zwei selbst schwächten, konnte heute der Schlüssel zum Erfolg nicht gefunden werden.
Die Anfangsminuten im Spiel der Verfolger gestalten sich mit Torraumszenen auf beiden Seiten zunächst ausgeglichen. Felix Pleban hält Abschlüsse der Hausherren sicher (7. und 12.). Sein Gegenüber kann per Faust eine Ecke von Dirk Redlich entschärfen (10.), beim Fallrückzieher von Patrick Guth eine Minute später muss der SSV-Rückhalt nicht eingreifen.
Innerhalb von zehn Minuten können die Rostocker Vorortstädtler das Spiel dann aber schon vorentscheiden. Beim Schuss zum 1:0 auf's kurze Eck ist Kessins Keeper machtlos (14.). Den Toren zum 2:0 (21.) und 3:0 (24.) gehen Stellungsfehler der Bandelstorfer Hintermannschaft vorraus. Sievershagen steckt zwei mal auf den schnellen Linksaußen durch und erarbeitet sich so ein kompfortables Polster. Trainer Mirko Tausch reagiert, zieht den sprinntstarken Sebastian Tews eine Position zurück, Dirk Redlich nach außen und besetzt das zentrale Mittelfeld mit Tom Theberath.
Da ein Schuss von Dirk Redlich am Kasten vorbei geht (23.) und ein Kopfball von Lars Illige nach einer Ecke auch nicht in den Maschen landet (30.), geht es für die Gäste ohne das wichtige Anschlusstor in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel zeigen sich die Gäste bemüht, Patrick Guth (47. und 50.) und Roy Stempnakowski (52.) können das Leder aber nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Der SSV kommt gegen nun tiefer- und sicherstehende Bandelstorfer trotz gefälligem Aufbauspiel nur noch selten zum Abschluss. Lediglich ein Schuss in Minute 53 steht zu Papier. Die Nummer 17 der 1950er erweist seiner Mannschaft zusätzlich einen Bärendienst: Nach gelber Karte, erlangt durch vehementes Fordern einer Karte nach Foulspiel in Halbzeit Eins, wird dieser in der 61. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Die zweite gelbe Karte vergibt der Unparteiische ebenfalls nach verbaler Unüberlegtheit (O-Ton: "Du Vogel…"). Fairerweise muss erwähnt sein, dass beiden Aktion ein gelbwürdiges Foul der Kessiner voraus ging, das nicht geahndet wurde – zwei Fehlentscheidungen des ansonsten insgesamt guten Schiedsrichters.
Der BSV kann nun naturgemäß zielstrebiger drücken, die Lambrechtshäger verlagern sich auf devensive Arbeit und entlastende Konter. Lars Illige schaltet sich vermehrt ins Offensivspiel ein. Im Zusammenspiel mit Patrick Guth, Dirk Redlich oder Roy Stempnakowski entstehen immer wieder Möglichkeiten für die Gäste. Der Anschluss fällt allerdings zu spät. Nach Ecke von Dirk Redlich verlängert Lars Illige per Kopf, Kay Stempnakowski kann zum 1:3 einschieben (82.). Zwei Minuten später vergibt Patrick Guth, bevor nach langem Befreiungsschlag der Sievershäger Sportverein mit dem 4:1 den Deckel drauf macht (89.) – die Leistungssteigerung der Kessiner in den zweiten 45 Minuten fällt leider zu gering aus.
Mit dem verdienten Dreier im Gepäck setzen sich die SSVler erstmals seit dem 7. Spieltag wieder vor die Kessiner in der Tabelle. Der BSV empfängt am kommenden Sonntag Motor Neptun, für Sievershagen geht es zum SC Viktoria Rostock.
Vielen Dank an Jule für die Stichpunkte zum Spielbericht.
Sievershäger SV 1950 III – BSV Kessin 4:1 (3:0) | |
Aufstellung | F. Pleban – D. Conrad, F. Bauer, L. Illige, E. Dittmann (28. T. Theberath) – F. Birkner, D. Redlich, M. Klingenberg (54. K. Stempnakowski), S. Tews (58. N. Hähnel) – R. Stempnakowski, P. Guth |
Reserve | K. Stempnakowski, N. Hähnel, S. Trinks, F. Zorn, T. Theberath, M. Tausch |
Tore | 1:0 (14.), 2:0 (21.), 3:0 (24.), 3:1 (82. K. Stempnakowski), 4:1 (89.) |
Karten | N. Hähnel (Gelbe Karte – Foulspiel), Sievershäger SV (61. Gelb-Rote Karte – Fordern/Beschimpfen) |